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23.04.2025

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In Zukunft parkt hier mein Bett

herrmann+bosch architekten in Wendlingen am Neckar


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Die Internationale Bauausstellung rückt näher. Und so werden um die Region Stuttgart zurzeit allerhand Projekte fertiggestellt, die das Siegel IBA’27 tragen. Kürzlich eröffnete das bis dato größte Holzparkhaus Deutschlands nach Plänen von herrmann+bosch architekten (Stuttgart) in Wendlingen am Neckar. Seit 2023 Teil der IBA’27 wollte die Gemeinde das Gebäude nicht nur möglichst emmissionsarm konstruieren lassen. Es sollte auch ermöglichen, dass hier künftig problemlos zurück- und umgebaut werden kann.

Dank der ovalen Form sowie zwei aussteifenden Treppenkernen und der zentralen Rampe aus Stahlbeton konnte der Raum stützenfrei bleiben. Decken, Unterzüge und sämtliche anderen statischen Elemente bestehen dagegen komplett aus Brettschicht- und Massivholz. Rund 100 Lastwagenladungen vorgefertigte Fichte wurden aus Biberach an der Riß nach Wendlingen transportiert und dort von der Firma Holzbau Pletschacher (Dasing) gemeinsam mit dieholzbox (Hesedorf) zusammengefügt. Elf Millionen Euro Baukosten werden für das Projekt angegeben.

Seit dem Besuch unserer Autorin vor einem Jahr ist noch einiges passiert. Gut die Hälfte des Fünfgeschossers erhielt eine Fassade aus Profilglas. Auf diese Weise soll das Gebäude mit seinen 18 Metern Höhe das angrenzend geplante Wohnviertel Otto-Quartier vor lärmendem Zugverkehr schützen. Zum Bahnhof öffnet sich die Fassade mit einer leichten Maschenverkleidung und lässt die Holzkonstruktion durchscheinen. Ihre strahlenförmig angeordneten Unterzüge erinnern dabei an das Dach eines Zirkuszelts. Die Zaunfassade soll bald mit Rankpflanzen zuwachsen.

Innen wurden zudem Anstriche, Absturzsicherungen und Oberflächen ergänzt. Sogar der Bodenbelag sei reversibel, da der schwimmende Estrich lediglich auf einer vernagelten Abdichtung gegossen wurde, so Projektleiter Gerhard Bosch. In Summe kommen hier auf knapp 11.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche nun 350 Auto- und 200 Fahrradstellplätze unter. Die Zukunft haben die Architekt*innen aber schon vor Augen und visualisieren gleich zwei potenzielle Nachnutzungen: Wohnraum und Ateliers. Die zentrale Rampe könnte dann weichen und Platz für ein belichtetes Atrium machen. (tg)

Fotos: Roland Halbe


BauNetz ist Medienpartner der IBA’27.

[Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, dass die Fassade aus Polycarbonat besteht. Dies wurde korrigiert.]


Zum Thema:

Zum Auftakt des IBA-Festivals am 9. Mai 2025 soll die potenzielle Nachnutzung mit Wohnraum durch grafische Ergänzungen im Parkhaus auch räumlich dargestellt werden.


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BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

martin s | 25.04.2025 17:56 Uhr

Eine Menge Holz....

.....vor der Tür!

Hat jetzt nichts mit dem Projekt zu tun, aber ein befreundeter Zimmerer sieht mit Grausen stetig steigende Bauholzpreise auf dem Markt, weil es ja so "hipp" und vor allem "nachhaltig" (schwupps, Wettbewerb gewonnen!) ist, nun auch mehrgeschossig mit Holz bauen, der Bedarf steigt, so schnell kann Holz auch nicht nachwachsen....ein nicht zu Ende gedachter Trend....

4

Christian Richter | 25.04.2025 10:42 Uhr

Ein hübsche Geschichte

Es handelt sich tatsächlich um eine Schein-Nachhaltigkeit. Die das Parkhaus nicht nötig hätte, es ist ja sehr gelungen. Schon die Erstnutzung ist vom Ressourcenverbrauch zu hinterfragen, die großen Spannweiten führen hier zu enormen Trägern, die zu überhohen Geschossen (selbst für die behauptete Wohnnutzung) damit erhöhtem Materialeinsatz führt. Die geneigten Decken eines Parkhauses erschweren jede Nachnutzung massiv - es wird nicht passieren. Bei einem Parkhaus hat man ganz andere, hier ungenutzte Möglichkeiten: da es sich um eine Nutzung mit normierten Maßen handelt (Parkplatz, Fahrbahn), ist es DIE Bauaufgabe, die nach einem demontierbaren, möglichst materialoptimierten Baukastensystem schreit. Um dann, wenn die PKW-Nutzung entfällt, mit vertretbarem Aufwand ab- und an anderem Standort wieder aufgebaut zu werden. So ist es nur ein hübsches Märchen für den Pressetext.

3

Mäßig | 24.04.2025 17:40 Uhr

recherchiert.

.... oder war es ein Test für eine KI erzeugte Meldung?

Das P wurde bereits 09/2024 in Betrieb genommen. Es musste halt noch irgendwie was dazu
gerendert werden, um einen IBA Stempel drauf setzen zu können.

2

J W | 24.04.2025 11:25 Uhr

Werbeversprechen

Mit netten Renderings kann man ja erstmal vieles versprechen.

Ob eine Nachnutzung als Wohnraum tatsächlich möglich ist bezweifle ich doch stark. (Auch wenn ich mich freue falls ich mich irre)
Schon alleine die Neigung in den Geschossdecken ist doch eine Riesenhürde, dann noch Fragen wie hier vernünftiger Schall- und Wärmeschutz für Wohnungen hergestellt werden sollte. Da werden die Eingriffe in die Konstruktion doch wieder so massiv, dass man die tatsächliche Nachhaltigkeit infrage stellt.

1

Sieben | 23.04.2025 19:43 Uhr

Moden

Polycarbonat - das ist ein Kunststoff - auf das nach gängiger Meinung nachhaltige Holz. Passt das?
Ohne nachzudenken wird hier die eine Mode, mit Holz zu bauen, mit einer anderen Mode, Polycarbonat zu verwenden, kombiniert.

 
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