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16.02.2021
Smartes Parkhaus für Stuttgart
haascookzemmrich Studio2050 gewinnen Wettbewerb
Die Stadt Stuttgart konzipiert ihr innerstädtisches Verkehrskonzept an der vielbefahrenen Bundesstraße B14 neu, wobei hier unter anderem der motorisierte Verkehr um 50 Prozent reduziert werden soll. Jetzt folgt ein erster Einstieg in die Detailarbeit: Entlang des Areals liegt auf Höhe der Leonhardskirche ein von der Stuttgarter Warenhauskette E. Breuninger gepachtetes Parkhaus, das mit seinen derzeit 650 Parkplätzen kaum noch für die Vision einer nachhaltigen Mobilität steht. Das Unternehmen und die Stadt Stuttgart fühlten sich deshalb veranlasst, einen Wettbewerb für einen Neubau auszuloben. Geplant ist dort nicht nur ein sogenanntes Mobility Hub, sondern auch ein Haus für Film und Medien. Den Wettbewerb gewann nun das Büro haascookzemmrich Studio2050 , die selbst in Stuttgart ansässig sind.
Als Grundlage des Projekts für das 2.800 Quadratmeter große Grundstück dient das IBA’27-Projekt Leonhardsvorstadt. Mittels eines Planspiels wurde hier ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt. Nach dem Rahmenplan soll eine in Einzelbaukörper aufgelöste Raumkante geformt werden, die zwischen dem kleinteiligen Bestand des östlich gelegenen Bohnenviertels und den urbanen Baukörpern jenseits der Hauptstätter Straße im Westen vermittelt. Im Zentrum steht die Planung des Mobility Hubs, einem gemischt genutzten Gebäude für nachhaltige Mobilität. Das Haus für Film und Medien mit 7.300 Quadratmetern Bruttogrundfläche sowie ein dritter Baukörper waren als Ideenteil mitzudenken. Das städtische Areal wird durch ein bis 2028 geltendes Erbbaurecht weiterhin von Breuninger genutzt werden und somit die meisten Parkplätze dank einer Baulast erhalten bleiben. Ein neuer Bebauungsplan soll dies ab 2022 ändern und so eine Umnutzung ermöglichen. Über das Konzept zum Rück- und Neubau des Parkhauses hatte der Stuttgarter Stadtrat bereits im März 2020 abgestimmt und für beide Phasen eine Finanzierung in Aussicht gestellt. Das Haus für Film und Medien als Nachfolger des 2008 geschlossenen Kommunalen Kinos an der Friedrichstraße soll unter der Regie der Stadt geplant und finanziert werden und muss erst noch konkretisiert werden. Ein separater Wettbewerb dafür ist bereits in Arbeit.
Der im Oktober 2020 begonnene, nichtoffene Realisierungswettbewerb orientierte sich abgewandelt an der RPW 2013. Dazu hatte man in Abstimmung mit der Stadt fünf Büros ausgewählt und um Einreichungen gebeten. Die Koordination übernahm Drees & Sommer (Stuttgart). Die Jury unter dem Vorsitz des Reutlinger Architekten Wolfgang Riehle, ehemaliger Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, tagte am 18. Dezember 2020 digital. Neben Vertreter*innen der Stadt Stuttgart und Breuningers waren unter anderem auch der Stuttgarter Baubürgermeister Peter Pätzold und die HFT-Professorin Christina Simon-Philipp als Fachpreisrichter*innen stimmberechtigt. Die Preise wie folgt:
- 1. Preis: haascookzemmrich Studio2050 (Stuttgart)
- 2. Preis: Werk Arkitekter (Kopenhagen)
- 2. Rundgang: Querkraft Architekten (Wien)
- 2. Rundgang: Cobe Architects (Kopenhagen)
- 1. Rundgang: Kadawittfeldarchitektur (Aachen)
Die Jury lobt beim Gewinnerentwurf besonders, dass sich die drei Baukörper geschickt in die vorhandene Körnung der Quartierstruktur einordnen und gleichzeitig deren Vernetzung gewährleisten würden. Durch die trichterförmige Öffnung in Richtung Kirche entstünden spannende Perspektiven, so das Preisgericht. Die gegenläufigen Rampen zwischen Unter- und Obergeschossen würden eine bestmögliche Ausnutzung des Raums erlauben und gleichzeitig Chancen für eine Umnutzung bieten. Als Kritik verblieben die noch vage gestalteten Fassaden. Schlussendlich wäre für die Jury zusätzlich eine Verbindung der Dachflächen wünschenswert gewesen.
Die Auslober beabsichtigen, eines der zwei ausgezeichneten Büros auf Basis der Wettbewerbsplanung mit mindestens den Leistungsphasen 1 bis 4 zu beauftragen – ein Anspruch hierauf besteht aber nicht. Dazu wird Breuninger zunächst mit beiden Preisträgern verhandeln. Der Ersatzbau für das Parkhaus ist bis 2024 vorgesehen.
Text: Marius Birnbreier
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1. Preis: haascookzemmrich Studio2050 (Stuttgart)
2. Preis: Werk Arkitekter (Kopenhagen)
2. Rundgang: Cobe Architects (Kopenhagen)
2. Rundgang: Querkraft Architekten ZT (Wien)
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