Ein ganzes Zentrum für die Kultur wird am Pearl River entstehen. Die Stadt Guangzhou, mit knapp zwölf Millionen Einwohnern Chinas drittgrößte Metropole, plant ein neues städtebauliches Ensemble in ihrem Kerngebiet. „Drei Museen – ein Platz“ ist das Konzept. Schon seit einem Jahr arbeitet Thomas Herzog aus München an der Kunstgalerie, die als erstes der drei Ausstellungshäuser zwischen Canton Tower und Lignan Park entstehen soll. Nun hat die Stadtverwaltung Guangzhous die Ergebnisse des Wettbewerbs um die zwei weiteren Kulturbauten am Platz bekanntgegeben: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner und Nieto Sobejano Arquitectos werden neben Thomas Herzog in der Megacity bauen.
Auf die städtebauliche Situation bezieht sich der Gewinnerentwurf von gmp für das Stadtmuseum von Guangzhou. In seiner Form und Ausrichtung wird sich der zukünftige Neubau an einer nahe gelegenen, historischen Chigang Pagode orientieren. Der mächtige Baukörper mit Naturstein-Verkleidung wird sich wie ein gebrochener Riegel zur Pagode hin von zunächst 40 Metern auf 18 Metern Höhe scharf senken. Auf der niedrigeren Ebene wird es eine öffentliche Dachterasse geben. Auch im Inneren soll die Senkung des Baus erfahrbar sein.
Nieto Sobejano nehmen auf ganz andere Weise Bezug auf die Kulturgeschichte des Standorts. Ihr zukünftiges Science Museum greift auf die traditionelle Keramik-Kunst zurück, seine neun Gebäudevolumen entwickelte das Büro aus Berlin und Madrid jeweils aus der Form einer chinesischen Vase. Diese neun einzelnen Baukörper werden additiv aneinander gefügt werden, visuell wie auch technisch. Innen werden aus diesem kombinatorischen System 80.000 Quadratmeter Fläche für Ausstellungsräume, Theater, Hörsäle, Wissenschaft und Technik, entstehen. Auch Nieto Sobejano kommen ohne Dachterasse nicht aus. Wenn hier im Zentrum Guangzhous schon für die Öffentlichkeit gebaut wird, soll wohl auch dem öffentlichen Raum viel Platz gewährt werden. (sj)
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DasHolzspatel | 17.06.2015 08:23 UhrNaja...
Bei dem gmp Entwurf frag ich mich "sieht so jetzt ein modernes Bauvolumen aus?"
Der Entwurf von Niete Sobejano lässt mich eher an ein EXPO Pavillon denken als an ein Museum. Ich hoffe rundgelutschte Ecken werden nicht zum architektonischen Mittel mit Tradition.
Schade das beide Entwürfe, wie temporäre Architektur im "Park" stehen. Ohne mit ihm zu interagieren. Total unverortet. Das haben wir ja schon bei den Entwürfen für den Stadtpark in Budapest gesehen.
Ansonsten... China size.