Der Westen von Lausanne ist geprägt von Gewerbegebieten und den großflächigen Campus-Anlagen der beiden Hochschulen UNIL und EPFL. Auf einem städtischen Grundstück, gelegen im Ortsteil Bourdonette der Gemeinde Renens, soll ein multifunktionaler Sportkomplex entstehen. Für diesen Komplex zwischen der Autobahn Lausanne-Genf und der Av. du Chablais wurde jetzt ein Wettbewerb mit dem Titel „Métamorphose – Prés-de-Vidy“ entschieden. Die Jury kürte diese Preisträger:
1. Preis: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Berlin) + J.B. Ferrari & Associés SA (Lausanne) + Tensys Limited + Hager Partner AG
2. Preis: agn Niederberghaus & Partner GmbH (Ibbenbüren) + Tekhne SA + Ingeni SA
3. Preis: Arge Luscher Architectes SA + Ingphi SA + Airlight Ltd
4. Preis: Chaix & Morel et associés + Localarchitecture + Werner Sobek + ESM – Sarrasin
5. Preis: pool Architekten + Atelier Descombes Rampini SA + Bänziger Partner AG
Die Jury beurteilte den ersten Preis so: „Die Verfasser schlagen ein emblematisches Konzept vor – ein Gebäude mit einer einzigartigen Form: einen Kreis als Ikone des Sports an diesem westlichen Stadteingang von Lausanne. Das Projekt setzt die bestehenden Sportanlagen der Universitäten fort und definiert eine Blickachse von der Hauptstraße aus. Die Stärke des Projektes ist es, eine wahrlich neue Adresse für Lausanne zu bilden, die sich mit dem Ufer des Sees und den anderen signifikanten Punkten der Stadt messen kann.“
Das Berliner Büro von gmp erläutert den Entwurf von Volkwin Marg und Hubert Nienhoff: „Ein einziges kreisrundes Gebäude vereint alle Funktionen des Sportkomplexes unter einem Dach. Neben einem UEFA-Fußballstadion für 13.000 Zuschauer und einem Wettkampf-Schwimmstadion sind in den zirkulären Bau ein Sportinternat, die städtische Sportverwaltung und ein P+R-Parkhaus für die Stadt Lausanne integriert. Der städtebauliche Entwurf für das angrenzende Gebiet sieht Wohn- und Gewerbeeinheiten in einer Gesamtgröße von 100.000 Quadratmetern Nutzfläche vor.
In dem Verkehrsdreieck, welches im Süden von der Autobahn und im Westen und Norden durch große Ausfallstraßen gebildet wird, markiert die auf einem Sockel scheinbar schwebende und weithin sichtbare monolithische Scheibe als identitätsstiftende Landmarke den Eingang zur Stadt Lausanne. Diese markante Großform gibt den öffentlichen und repräsentativen Charakter der Anlage wieder.
Die innere Gebäudestruktur folgt dem geometrischen Wechselspiel aus Kreis und Ellipse, in dessen Teilmenge das Fußballstadion eingeschrieben ist. Das Schwimmstadion liegt angrenzend in der freien, sichelförmigen Kreisfläche. Internat und Verwaltung sind zugunsten optimaler Tageslichtnutzung und Sichtbeziehung zur Landschaft im Obergeschoss entlang des Kreisrings angeordnet.
Das Stadion öffnet sich nach Süden zum Genfer See und bietet von den Zuschauertribünen den Ausblick auf das Alpenpanorama. Besuchern des naheliegenden Parks am Genfer See, die sich über die neu angelegte Landschaftsbrücke dem Sportkomplex nähern, öffnet sich das Stadion mit einer großzügigen Geste. Von außen lässt diese Öffnung Einblicke auf das Geschehen in der Arena zu.“
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eduard | 24.02.2012 11:59 Uhrrunde sache!
endlich mal eine elegante arena!
und eine sehr überzeugende idee, unterschiedliche sportarten unter einen (runden) hut zu bringen!
TOLL!!!
der staädtebau des angrenzenden quartiers sieht irgendwie aus, als wäre es ein ausschnitt aus einer planung für china...!?