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27.02.2008

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Tamil Nadu

gmp gewinnen Wettbewerb für Parlament in Indien


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Man kann über Volkwin Marg sagen, was man will – auf den Spuren Le Corbusiers hat sich der zurückhaltende Hanseat bislang nicht gesehen. Das könnte anders werden: Ähnlich wie Corbu seinerzeit in Chandigarh bauen gmp jetzt ein Parlament eines indischen Bundesstaates: Das Büro hat den internationalen Wettbewerb für den Bau der Volksvertretung von Tamil Nadu in der Hafenstadt Chennai gewonnen.

Volkwin Marg und gmp-Partner Hubert Nienhoff erläutern ihr Projekt: „Der Entwurf ist aus den kulturellen Traditionen des Landes abgeleitet und in den urbanen Kontext der Stadt Chennai eingefügt. Die Geometrie der Gebäudestruktur wird aus dem traditionellen, runden Chakra-Motiv (Mandala) abgeleitet, das aus Kreisen verschiedener Größe besteht, die in 36 gleichschenkligen Dreiecken eingeschrieben sind.

Diese zeitlosen, stabilen Formen des Kreises und des Dreiecks bilden die geometrische Struktur des Entwurfs im Grund- und Aufriss. Sie verweist auch mit der weit sichtbaren Kuppel auf die Tektonik der Tempelkomplexe dravidischen Stils.
Mit fünf runden Innenhöfen weist das Gebäude in seiner Hofarchitektur funktional differenzierte Räume auf. Es entstehen öffentliche, halböffentliche und auch gesicherte interne Bereiche.
Das weiträumige Bürgerforum im Süden des Gebäudes wird durch den größten Kreis im Mandala erzeugt.

Es ist die Öffnung zur Stadt und zugleich Eingangsbereich, um den herum sich öffentliche Nutzungen angliedern. Die drei weiteren runden Höfe im Herzen des Gebäudes beherbergen die Assembly Hall, die Legislative Assembly Chamber und die Convention Hall.
Das Landesparlament ruht auf einem geböschten Sockel und wird gärtnerisch eingefasst. Die Glaskuppel über der Assembly Hall markiert den Sitz des tamilischen Parlaments.“

Der Planungsauftrag ist bereits erteilt. Das Parlamentsgebäude soll 2010 fertig gestellt sein.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

15

eva | 04.03.2008 13:30 Uhr

nur gmp allein?

Wer war der Landschaftsarchitekt?

14

Christoph Missall | 29.02.2008 10:41 Uhr

Palament in Indien

Liebe Kollegen,

wer von Euch schon in Indien gereist ist, der wird das Gefühl der chaotischen Zustände aus dieser Reise noch in sich schwingen fühlen.
Ein symmetrischer starker Baukomplex, wie ihn gmp für den Bundesstaat Tamil Nadu vorschlägt, steht in meiner Architekturauffassung im Kontrast zu dem Leben in den Strassen. Ein ruhender Pool im Getümmel des Alltags der Hafenstadt.

Natürlich erinnert die Kuppel an den Berliner Reichstag, wahrscheinlich werden wir uns darauf einstellen müssen, dass eine Kuppel, vergleichbar mit der Schädeldecke, die richtige Form ist, wenn es um das Abwägen politischer Handlungen geht.
Ich bewundere gmp ,dass sie eine Form gewählt haben, die für sie schlüssig schien, wohl wissend, dass die Architektenschaft, gerade in Deutschland, ein hartes Urteil darüber fällen wird.
Gmp selber beschreibt die Kuppel als oft sichtbare Tektonik der Tempelkomplexe des darvidischen Stils. Auch den Verweis auf die Chakren lässt auf spirituelle Architektur des frühen Tempelbaus schließen.

Mir gefällt die Vorstellung, dass der Besucher beim Durchschreiten der Räume seine Energie zum Zentrum hin anhebt, dafür wäre es wichtig, sich mit dem Architekten Imhotep auseinander zu setzen 2665 v. Christus. Imhotep hat, wenn man das aus der großen zeitlichen Distance sagen kann, die Strahlung der Erde genutzt, um den Weg durch den Tempelkomplex bis zur Opferkammer auch energetisch für den Priester erfahrbar zu machen. ( siehe "Geontisch Planen, Bauen und Wohnen " Eike Hensch)
Nun ist das geplante Parlamentsgebäude kein Tempel, aber geomahntisches Wissen über den Baugrund könnte die Entwurfsidee vielleicht unterstützen.

13

caramia | 28.02.2008 10:50 Uhr

neidlos

man kann von der architektur halten, was man will, aber dass diese der jury zumindest gefallen hat und sie nicht nur aus diesem grund für das projekt war, ist neidlos anzuerkennen. gmp als global player weiß, wie man wettbewerbe gewinnt. referenzen auf die kultur des landes, für das man arbeiten will, machen sich bezahlt - sh. bibliothek alexandria. mich wundert nur, dass die inder nicht auf die sieben chakren pochen.

12

der alte | 28.02.2008 10:23 Uhr

behnisch

hatt für den bonner bundestag dereinst eine kreis-orgie, bunt aneinandergekettelt, eben dezentral.das war klasse ! sollt sich der volkwin mal anschaun, jetzt isses aber zu spät...
und zum thema städtebau: man schaue sich den weiteren kringel lings davon an...auch nicht so dolle. das sind halt grüne-wiesen-entwürfe, das hat mit städtebau nix zu tun

11

Alex | 28.02.2008 09:28 Uhr

Symmetrie

...wer sich noch immer das Köpferl zerbricht, wieso und warum alles so schön symmetrisch sei, möge doch mal auf die homepage von gmp sehen, dort wird es leicht verständlich zu lesen sein.

10

Dirk Baumeister | 28.02.2008 09:08 Uhr

Kritik und Kritiker

zunächst wundert mich, dass große Kritiker sich selbst nicht namentlich nennen wollen ... und zum anderen ist die Wiederholung schon einmal verwendeter Grundformen sicher kein umfassender Massstab für die Qualität eines Entwurfes. Ein rechteckiger Grundriss hat viele Vorbilder. Diese Kritik jedoch aus vier (!) Visualisierungen abzuleiten, die kaum Rückschlüsse auf die Organisation zulassen, geschweige denn erkennen lassen, welche Forderungen des Raumprogramms und des Bauherrn zu erfüllen waren, und das ganze dann in einer Form zu formulieren, die Absolutheitsanspruch zum Ausdruck bringt, ist in meinen Augen nicht angemessen.
Gibt es nicht für (fast) alle Bauaufgaben eine Vielzahl von Lösungen, die jede für sich Vor- und Nachteile besitzt?

9

florian | 27.02.2008 23:21 Uhr

Innenhoefe

Ich finde das Thema Innenhoefe grundsaetzlich nicht schlecht.
Warum diese dann nicht mit Verschattungselementen ueberdeckt werden, damit diese auch nutzbar unter der Sonne Indiens werden, wuerde mich interesieren.
Vom Layout der Anlage faende ich ein weniger axial ausgerichtetes Gebauede auch im Hinblick auf Indiens Bestreben nach De-Zentralisierung angemessener. Wenn man nun die einzelnen Kreise gegeneinander verschiebt wuerde die ganze Starre Ordnung geloest werden und die Hoefe am Rand wuerden alle unterschiedliche raeumliche Eigenschaften bekommen und koennten verschiedenst thematisiert und belegt werden. Auch wuerde sich die Outline veraendern und weniger nach "Flaschenoeffner" aussehen. Man hielt lange Zeit Symmetrie fuer den hoechsten Grad der Ordnung. Allerdings sind nur unterinformierte Systeme symmetrisch.

8

hei.di | 27.02.2008 19:06 Uhr

hmmm

muss doch nicht immer eine "hubschrauber-rundflug-architektur" sein (dass städtebauliche pendant zur grundrissgraphik ;-) ). finde die wirkung auf den passanten (sorry, "das volk") in den ersten beiden perspektiven eigentlich sehr angenehm... da stört mich schon eher die "reichstagskuppelkopie".

7

hulzi | 27.02.2008 18:43 Uhr

kommentare

naja, der gerkan wird sich halt denken:
was kratzt es den eichenbaum, wenn die wildsau sich an ihr reibt.....

6

Fred | 27.02.2008 17:11 Uhr

Ohne Worte 3!

Es mag sein, dass es für das Büro gmp schön ist, einen großen internationalen Wettbewerb und Auftrag gewonnen zu haben.
Aber: Das Haus ist aufgrund seiner (altbekannten) Formensprache keine besondere intellektuelle Leistung und eines Parlamentsgebäudes schlicht unwürdig. Es wird schließlich mit größter Wahrscheinlichkeit gebaut und nicht nur auf dem Papier existieren. Dann wär´s mir egal.
Meine Meinung, die ich mit den zugegeben griffigen Beispielen veranschaulichen wollte.

5

Ulrich | 27.02.2008 16:46 Uhr

Fred

Waum muessen Architekten andere Arbeiten immer so pseudo intelektuell mit "ichweissesbesser" Weisheiten überhäufen.
Fred ganz im Ernst was ist banaler du mit deinen unqualifizierten , ich lege mal mein gefährliches "halbwissen" in die Wagschale oder eine Gewinn eines Wettberbes aus einem internationalen Wettbewerb. ..mal scharf nachdenken Fred. Über Architketur lässt sich sich gerne und immer streiten aber nicht so ..sorry... fred geh spielen

4

Dennissandy | 27.02.2008 16:44 Uhr

@Peter

Bis auf die vielleicht etwas strenge Wertung im letzten Satz gebe ich dem Fred recht. Was ist denn so schlimm an einer profilierten Meinungsäußerung ?

3

Fred | 27.02.2008 16:11 Uhr

Ohne Worte 2!

Nicht zu vergessen als weitere "Inspirationsquelle" das zylindrische Eingangsatrium der Indischen Botschaft Berlin von léonwohlhagewernik...schlimm, schlimm, schlimm.

2

Peter | 27.02.2008 16:11 Uhr

Fred

Der Fred, der weiß es halt, wie man's macht. Aber es kann ja nicht jeder Fred sein...

1

Fred | 27.02.2008 16:04 Uhr

Ohne Worte!

Wunderbar!
Man nehme einen riesigen Flaschenöffner im Grundriss, vermische ihn mit einem Pfund Louis Kahn (geometrische Grundformen) und "veredle" ihn anschliessend mit einer Prise Foster (Reichstagskuppel) und einer Spur Braunfels (Höfe Paul-Löbe-Haus). Leider ist das völlig unelegante Ergebnis an Banalität nicht zu überbieten...

 
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