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25.01.2019
DAM Preis 2019
gmp für Umbau und Modernisierung des Dresdner Kulturpalasts ausgezeichnet
Das eine beste Gebäude des Jahres gibt es nicht. Schon die Finalisten des DAM-Preises 2019 – darunter das integrative Bauprojekt der ARGE ifau / Heide & von Beckerath in Berlin oder die Stadtbibliothek in Rottenburg von Harris + Kurrle (Stuttgart) – zeigen, wie facettenreich architektonische Qualität sein kann und dass sie nicht auf einen Bau zu reduzieren ist.
Der heute verkündete DAM-Preis 2019 allerdings geht über die Würdigung von Architektur hinaus. Er ist ein kulturpolitisches Statement. gmp • Architekten von Gerkan Marg und Partner erhalten ihn für den Umbau des denkmalgeschützten Kulturpalast in Dresden. Die Architekten hatten vor der Aufgabe gestanden, einerseits den Denkmalwert des 1969 nach Plänen von Wolfgang Hänsch entstandenen Hauses zu erhalten, und es andererseits für die Anforderungen der Philharmonie herzurichten. Den großen Konzertsaal für die Dresdner Philharmoniker konzipierten sie neu, die Zentralbibliothek und das Zentrum für Baukultur sind ins Haus eingezogen. „Von außen sieht er beinahe aus wie all die Jahre zuvor, nur frischer, transparenter” sagt Jurymitglied Wolfgang Pehnt.
DAM-Direktor und Jurymitglied Peter Cachola-Schmal sieht in der Juryentscheidung einen Bezug zum Palast der Republik in Berlin: „Die resolute Entscheidung der an sich besonders rekonstruktionsfreudigen Dresdner Bürgerschaft für die Rettung und Eintragung des Kulturpalasts in die Denkmalschutzliste im Jahr 2008 kann man als deutliche Replik auf den zeitgleich stattfindenden Abriss des Berliner Palasts der Republik lesen und auf die Entscheidung des Bundestags, dessen Vorgängerbau zu rekonstruieren, das zu DDR-Zeiten abgerissene Berliner Stadtschloss.”
Unweit der rekonstruierten Frauenkirche steht der Kulturpalast in Dresden für ein Nebeneinander verschiedener historischer Schichten und ästhetischer Paradigmen. Und so setzt die Jury mit dem Preis nicht zuletzt auch ein Zeichen für ein pluralistisches Stadtbild und ein ebenso pluralistisches Stadtleben. Der DAM-Preis 2019 steht für eine Alternative zur Neuen Altstadt in Frankfurt mit dem vorangegangenen Abriss des technischen Rathauses oder auch zur Potsdamer Mitte, deren Rekonstruktion kürzlich die Abtragung des Fachhochschulgebäudes aus DDR-Zeiten erforderte. (sj)
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: 25. Januar 2019, 19 Uhr
Ausstellung: 26. Januar bis 21. April 2019
Ort: Deutsches Architektur Museum DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Der DAM-Preis 2019 geht an gmp • Architekten von Gerkan, Marg und Partner für den Umbau und die Modernisierung des Kulturpalastes in Dresden.
„Der Kulturpalast ist ein Glücksfall für Dresden. Mit seinen vier Nutzungen ist er ein öffentlicher Kulturraum, der ganztägig von unterschiedlichsten Menschen genutzt wird.” – Jurymitglied Boris Schade-Bünsow
Für den neuen Konzertsaal wählten gmp die Weinbergtypologie. Er hat 1.750 Plätze.
Jurymitglied Eva-Maria Lang zu gmps Sanierung in Dresden: „Die neue Transparenz der Fassade öffnet den halböffentlichen Raum der Foyers, die gemeinsam eine Art Kultur-Wohnzimmer für alle im Stadtzentrum bilden.“
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