Am 13. August 2003 hat der vietnamesische Premierminister Tran Duc Luong dem Hamburger Büro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) den Auftrag zum Bau des neuen Parlaments und Konferenzzentrums im Regierungsviertel von Hanoi erteilt.
Baubeginn für den 70.000 Quadratmeter großen Komplex soll noch 2003 sein, da die Fertigstellung bereits für Ende 2005 geplant ist. Das Investitionsvolumen beträgt 150 Millionen Euro.

In einem internationalen Wettbewerb setzten sich gmp im Mai 2003 gegen Konkurrenten aus Europa und den USA durch und erhielten den ersten Preis. gmp und zwei weitere Büros wurden daraufhin gebeten, ihre Entwürfe zu überarbeiten. Am 3. Juli 2003 entschied sich die Jury dann einstimmig für den Entwurf aus Deutschland. Nach weiteren Verhandlungen und einem Besuch des vietnamesischen Bauministers in Hamburg wurde der Vertrag nun offiziell unterzeichnet.

Das neue Parlament wird an prominenter Stelle auf dem historischen Grund der versunkenen Stadt gegenüber dem Denkmal des Volkshelden Ho Chi Minh errichtet.
Ziel des Entwurfs ist die maßstäbliche Einfügung in den Stadtraum, die großzügige Gliederung und der Respekt gegenüber der Bauhöhe des Ho-Chi-Minh-Denkmals mit einer mythologischen Bezugnahme auf die Tradition der vietnamesischen Kultur.

Der Abgeordnetensaal ist als zylindrischer Körper mit nach außen geneigten Wänden geplant, umgeben von einer großen Eingangshalle mit Blick auf den Ba Dinh-Platz und zum gegenüberliegenden Mausoleum.
Der große Kongresssaal ist hingegen als Kubus herausgehoben und von außen und innen erlebbar. Der Kreis steht nach vietnamesischer Tradition für die Sonne und den Vater und das Quadrat für die Erde und die Mutter. Beide Gebäude werden durch zwei Riegel in einer kammartigen Struktur seitlich eingefasst, in denen weitere Konferenz- und Verwaltungsräume untergebracht sind.

Zu den Baunetz Architekt*innen:

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Kommentare:
Meldung kommentieren