Das Chinesische Nationalmuseum in Peking, die Messe- und Kongresszentren in Shenzhen, ein Museum in Shanghai-Pudong, das Universiade Sports Center in Shanghai, Opernhäuser in Chongqing, Qingdao und Tianjin: Das Büro gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner hat schon viele Großprojekte in China realisiert. Jetzt kommt ein neuer Auftrag hinzu: gmp sollen das Qianhai Trade Center in Shenzhen bauen.
Im internationalen Wettbewerb konnte sich das Team um Meinhard von Gerkan, Stephan Schütz und Nicolas Pomränke mit seinem Entwurf für den Neubau des Verwaltungsgebäudes gegen namhafte Büros wie schneider+schumacher oder MVRDV durchsetzen – gmp haben den 1. Preis gewonnen und wurden im gleichen Zug auch mit der Planung beauftragt.
Der mit 34 oberirdischen Geschossen über 160 Meter hohe Büroturm für das Qianhai Trade Center wird den westlichen Abschluss eines derzeit in Planung befindlichen Hochhausareals bilden. Hintergrund ist: Bis 2020 soll der Shenzhener Stadtbezirk Qianhai zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt und Wirtschaftszentrum im Pearl River Delta entwickelt werden. Da passt es gut, dass sich auch der gmp-Büroturm mit seiner Umgebung vernetzen wird. Die geplanten Neubauten sollen über Brücken oberhalb der Straßenebene miteinander verbunden werden, um Fußgänger- und Autoverkehr voneinander zu separieren. Die entstehenden Zufahrten führen in ein vier Etagen hohes Atrium – die zentrale Eingangslobby.
Die horizontal strukturierte Fassade planen die Architekten aus 500 Millimeter tiefen horizontalen Lamellen, die als Sonnenschutz dienen sollen. „Die entsprechend auf jeweils zwei Seiten des Turms diagonal zurückgesetzten Fassaden erzeugen in ihrer gestapelten und gedrehten Anordnung ein skulpturales Erscheinungsbild“, so gmp. Durch „Sky Lounges“ mit vorgelagerten Terrassen, die als Gemeinschaftsräume für Mitarbeiter dienen sollen, wird der Büroturm entsprechend gegliedert – ein Element, das an die Skylobbys in dem Hochhausensemble für die erst kürzlich fertiggestellt Shenzhen Software Industry Base erinnert. Erprobt ist erprobt und bekommt Tradition.