Das „Metropolenhaus Markgrafenstraße 84“ ist ein Wohn-und Geschäftshaus, welches für den gleichnamigen Investor von bfstudio-architekten (Berlin) direkt neben dem Jüdischen Museum in Berlin realisiert wird. Gestern nutzten die Architekten und Bauherren den feierlichen Anlass eines Erdgeschoss-Festes, um Ziele und zukünftige Aktivitäten des „Baufeld V - Interkulturelles Mosaik“ – dem öffentlichen Bereich des Metropolenhauses – einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Anstatt eines Richtfestes die Fertigstellung des Erdgeschosses mit einem öffentlichen Fest zu feiern, ist konsequent, denn dem Erdgeschoss wird zukünftig eine besondere Funktion zukommen: Hinter dem „Kulturschaufenster“ sollen auf einer Fläche von 400 Quadratmetern temporäre Projekte von Initiativen und lokalen Kreativen verwirklicht beziehungsweise ausgestellt werden. Ob Konzert, Lernwerkstatt, Showroom, Sprachkurs, Lesung: es lassen sich ganz verschiedenartige Steinchen zu diesem interkulturellen Mosaik fügen.
Ein frühzeitiges Kennenlernen und Einbinden der Nachbarn ist demnach sicher nicht falsch. Auch um kritische Stimmen zu besänftigen. Die Nachbarn konnten sich bei der Veranstaltung über das zukünftige Bauvorhaben informieren, austauschen, und sogar ihre Wünsche bezüglich der Nutzung des Raumes in einer „Wunschkapsel“ hinterlegen. Andere Feste, andere Sitten. Die Kapsel wurde als gemeinsame Basis im Fundament des Gebäudes verankert.
Der Symbolismus wird seine Wirkung nicht verfehlen. Der vielleicht etwas alberne Ritus entpuppt sich als eine effektvolle Form der Event-Partizipation. Die Kapsel wirkt wie ein Versprechen des Bauherren für die Gemeinschaft: Eure Interessen sind hier zementiert. Der Mietzins für Projekträume auf mindestens 40 Prozent des Erdgeschosses soll nämlich längerfristig niedrig bleiben. Das macht aber den Verkauf der Wohnungen in den Obergeschossen notwendig. (df)
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