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15.01.2024

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Muslimische Akademie in Heidelberg

baurmann.dürr Architekten gewinnen Wettbewerb


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Der Gewinner des Wettbewerbs für den Neubau der Muslimischen Akademie Heidelberg steht fest. In der zweiten Runde des Realisierungswettbewerbs mit vier teilnehmenden Büros konnten sich die Karlsruher baurmann.dürr Architekten zusammen mit den Landschaftsarchitekten und Stadtplanern BHM Planungsgesellschaft aus Bruchsal durchsetzen. Das Besondere: Mit dem Projekt entsteht bundesweit zum ersten Mal eine politische Bildungseinrichtung in muslimischer Trägerschaft.

Vor zwölf Jahren ins Leben gerufen, sieht sich die Muslimische Akademie Heidelberg als „zivilgesellschaftliche Einrichtung der politischen Bildung“. Ihre Räumlichkeiten befinden sich bis dato in einem kleinen Büro in der Weststadt. Für die zahlreichen Veranstaltungen, die die Einrichtung in den letzten Jahren organisierte, mietete sie daher andernorts entsprechende Räume an. Mit dem Neubau am westlichen Ende der Bahnstadt soll nun ein Gebäude entstehen, das nicht nur genügend Platz für Tagungen, Seminare und Fortbildungen bietet. Zum Programm gehören auch Räume für Gastronomie, Kinderbetreuung und Übernachtungsmöglichkeiten sowie öffentlich nutzbare Freiräume.

Im Dezember 2022 hatte die Muslimische Akademie Heidelberg gemeinsam mit der IBA Heidelberg und der Stadt den zweistufigen Wettbewerb für den Neubau ausgelobt. An der ersten Runde nahmen 30 Büros teil – davon acht geladene und 22 geloste. Unter den vier Beiträgen, die es in die zweite Runde schafften, vergab die interdisziplinär besetzte Jury mit Barbara Holzer (Holzer Kobler Architekturen) als Vorsitz neben dem ersten und zweiten außerdem zwei 4. Preise. Alle Auszeichnungen im Überblick:

  • 1. Preis: baurmann.dürr Architekten (Karlsruhe) zusammen mit BHM Planungsgesellschaft (Bruchsal)

  • 2. Preis: Yonder – Architektur und Design (Stuttgart) mit PEYKER landschaftsarchitektur (Schönaich)

  • ein 4. Preis: acme (Berlin/London) mit Spacehub (London)

  • ein 4. Preis: MGF Architekten (Stuttgart) mit Wiedemann + Schweizer Landschaftsarchitektur (Stuttgart)

Die Wettbewerbsteilnehmer*innen sollten sich unter anderem mit der Frage beschäftigen, wie eine Architektursprache aussehen kann, die eine muslimische Identität in Deutschland repräsentiert, ohne Stereotype zu reproduzieren, heißt es auf der Website der Muslimischen Akademie. Der Siegerbeitrag sieht für das dreieckige Grundstück einen kompakten Baukörper vor, der den Auftakt zur Bahnstadt bildet. Die Jury lobte insbesondere die perforierte Fassade, deren Struktur an islamische Ornamentik erinnert. Laut Juryprotokoll habe der Entwurf das große Potenzial, die wichtige Frage nach der muslimischen Identität zu beantworten. Über die transparente Fassadenstruktur und gezielt gesetzte Loggien trete die Akademie in besonderem Maße in Kommunikation mit dem Stadtraum und wirke offen und einladend.

Die endgültige Entscheidung über den Zuschlag für die Planung der Muslimischen Akademie Heidelberg steht noch aus. Derzeit geben die Büros Angebote zu ihren Entwürfen ab. (dsm)



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Max Weber | 17.01.2024 18:06 Uhr

interessanter Disput hier im Baunetz

über das Wesen der Moderne und die Aufklärung.
#2... hat jetzt 1x gelb gesehen und muß das nächste mal ausscheiden, auch wegen hyperventilieren. MAN hat gewonnen.

9

remko | 17.01.2024 16:34 Uhr

...

die Tatsache, dass sich 2 Baden Württembergische Büros bei einem international ausgeschriebenen Wettbewerb die Plätze 1 und 2 teilen, verdeutlicht einmal wieder die haushohe Überlegenheit der Ländle-Architektur im internationalen Vergleich.

Was für eine Farce und was für ein kümmerlicher Entwurf... mal wieder.

8

auch ein | 17.01.2024 15:41 Uhr

architekt

warum muss man an einem Gebäude, was funktional eigentlich ein Seminarhotel oder Ähnliches ist so eine pseudo-orientalische Fassaden-Deko machen? Nur weils "muslimisch" ist? Und wie drückt sich "muslimisch" aus wenns keine Moschee ist ?

Im"Orient" (darf man sicher nicht mehr schreiben) hatte die Fassadenstruktur aus gutem Grund eine gewisse Funktion und wurde mit Hirn und aus Notwendigkeit so gewählt betreffs der Hitze, der Sonneneinstrahlung, des Sichtschutzes.

In Heidelberg ist das Alles eher nicht so extrem der Fall. Und die Fassade reine Deko


7

solong | 16.01.2024 17:29 Uhr

bevor das hier

... all zu sehr verkopft ... der 1.preis zeigt sehr schön, wie man die aufgabe würdig und dennoch unaufgeregt und unaufdringlich lösen kann

6

arcseyler | 16.01.2024 16:49 Uhr

@ 5

OK

5

... | 16.01.2024 13:59 Uhr

@Man

sie haben sich in mancher hinsicht recht, mit dem was sie schreiben. dennoch: kulturgeschichtlich gibt es auch einen zusammenhang zwischen moderne und aufklärung, was arcseyler nicht davon abhält, letztere als gegengewicht zur vergeistigten askese zu setzen. hier hinken die gegenüberstellungen bereits, in der projektion auf den gegenstandsbereich abstrakter fassaden und ihres vermittlungswertes und symbolischen gehaltes werden sie dann – vorsichtig formuliert – nicht unbedingt stichhaltiger.

problematisch erschien mir aber auch weniger der vergleich 'an sich' (und dementsprechend auch nicht der hinweis auf geteilte ursprünge), sondern dessen konkrete artikulation. da handelt es sich m.e. weniger um eine "reflektion" (für die sich dann möglicherweise tatsächliche weber u.a. gewinnbringend heranziehen ließen), sondern um eine essenzialisierung (im sinne von "in-eins-setzung"), wo doch eine differenzierung eher angebracht wäre.

deshalb mein widerspruch. angesichts der besorgniserregenden konjunktur von kulturkämpfen, deren treibstoff vereinfachende und verkürzende zuschreibungen sind, in einer gewissen schärfe.

aber was soll ich sagen: in vier knappen sätzen moslems und die moderne aufeinander zu beziehen, beiden eine neigung zu polarität und radikalität zu attestieren und ihnen ein aufgeklärtes verhältnis zu "sich selbst" zu wünschen (was immer das für eine je nach fachbereich und perspektive anders ausbuchstabierte begriffskategorie und für 1,9 mrd. in unterschiedlichsten gesellschafts- und lebensverhältnissen stehende menschen auch und jeweils bedeuten mag), ist halt irgendwie eine schräge simplifizierung und engführung von welt- und kulturgeschichte, die letztlich wohl auch max weber (und nachfolger) etwas ratlos machen würde.

4

Man | 16.01.2024 12:03 Uhr

muss

Arcseyler hier mal Gerechtigkeit widerfahren lassen. Kulturgeschichtlich gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Bilderverbot und Moderne. In vielerlei Hinsicht. Und wenn man das zum Anlass nimmt über die gemeinsamen Wurzeln von "Abend und Morgenland" zu reflektieren ist das genau richtig. Man sollte mal Max Weber (und Nachfolger) unter dieser Hinsicht lesen.

Ja, da kann man dann auch bei Klischees landen, aber dennoch kann eine intellektuell Auseinandersetzung nie schaden.

Gelbe Karte für #2!

3

arcseyler | 16.01.2024 10:05 Uhr

.........

Ich sehe das so, dass sich hieraus, wie hier im Wettbewerb zu sehen, überraschende Möglichkeiten einer Architektur ergeben. Interessant und architektonisch gewinnbringend ist, wenn sich solche Parallelen ergeben.

2

... | 15.01.2024 22:14 Uhr

@arcseyler

zu wünschen wäre ein verzicht auf solche an den haaren herbeigezonden vergleiche und vor allem auf diese kaum erträglichen stereotypisierenden zuschreibungen.

weniger wg. moderne, vor allem angesichts der tatsache, dass sie über ca. 1,9 milliarden menschen auf dieser welt urteilen. und das in zeiten wie diesen.

btw: phänomenologie neigt zu identitärer ideologie

1

arcseyler | 15.01.2024 16:09 Uhr

........

In der abstrakten Fassade treffen sich Moslems und Moderne. Beide entstammen einer bilderstürmerischen, vergeistigten Askese. Vergeistigung neigt zu Polarität und Radikalität.
Zu wünschen wäre Beiden ein aufgeklärtes Verhältnis zu sich selbst.

 
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1. Preis: baurmann.dürr Architekten (Karlsruhe) zusammen mit BHM Planungsgesellschaft (Bruchsal)

1. Preis: baurmann.dürr Architekten (Karlsruhe) zusammen mit BHM Planungsgesellschaft (Bruchsal)

2. Preis: Yonder – Architektur und Design (Stuttgart) mit PEYKER landschaftsarchitektur (Schönaich)

2. Preis: Yonder – Architektur und Design (Stuttgart) mit PEYKER landschaftsarchitektur (Schönaich)

ein 4. Preis: acme (Berlin/London) mit Spacehub (London)

ein 4. Preis: acme (Berlin/London) mit Spacehub (London)

ein 4. Preis: MGF Architekten (Stuttgart) mit Wiedemann + Schweizer Landschaftsarchitektur (Stuttgart)

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