Im Norden von Lausanne soll nicht einfach nur ein Stadion entstehen: Mit der geplanten Fußballarena ist gleichzeitig ein neuer Sport-Hauptstandort im Rahmen des Stadterneuerungsprojekts Méthamorphose vorgesehen. Die Stadt Lausanne lobte Anfang diesen Jahren einen internationalen Wettbewerb aus, an dem 47 Büros teilnahmen; auf der Shortlist standen am Ende noch zehn – mit dabei OMA, SANAA und die Stadionexperten gmp. Vor wenigen Tagen gab die Jury bekannt, dass die Schweizer :mlzd Architekten gemeinsam mit Sollberger Bögli Architekten den ersten Preis gewonnen haben. Die Preise im Überblick:
- 1. Preis: :mlzd und Sollberger Bögli Architekten, beide Biel
- 2. Preis: Graber Pulver Architekten, Zürich
- 3. Preis: Souto de Moura Arquitectos, Porto, Pont12 architectes, Lausanne
Das Stadion mit dem Namen
Stade de la Tuilière ist für 12.000 Plätze vorgesehen und soll etwa 70 Millionen Schweizer Franken kosten. Dabei geht es um mehr als nur Zuschauertribünen: Der Neubau soll öffentlicher Treffpunkt und Trainingsort sein und auch noch ein Restaurant beherbergen. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant.
Der Siegerentwurf von
:mlzd und
Sollberger Bögli Architekten schlägt ein rechteckiges Volumen vor, das viel Glas, aber auch harte Kanten bietet. An den vier in Beton ausgeführten Gebäudeecken schneiden die Architekten ganze Stücke schräg aus. Diese geneigten Dreiecksformen bilden die Eingangssituationen.
Das Prinzip der Neigung wird auch bei der Gestaltung der Tribünen aufgegriffen: Hinter den Glasfassaden ist ihre Struktur von außen sichtbar und erinnert in der Untersicht an riesige, verkehrt herum aufgestellte Treppenanlagen. Zum Vorplatz hin wirkt die Fassade wie ein Vorhang aus leicht gewelltem Glas, hinter dem sich die Szene verbirgt. Die übrigen drei Seiten weisen glatte, durchgehende Fronten auf.
Beim Entwurf von
Graber Pulver lobte die Jury die gut gelösten Aspekte der Mobilität. Um das gesamte Stadion, das eher weiche Kanten aufweist, legen die Architekten einen Säulengang. Geradlinig und ebenfalls mit einem Säulengang versehen ist der Stadionentwurf von
Souto de Moura.
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joscic | 10.11.2014 12:02 UhrDoppel-T-Träger und Trapezblech
Irgendwie kommt es mir zwar in der Schweiz vollständig fehl am Platz vor aber ich mag genau die Kohlenpott-Werkhallen Anmutung dieses Entwurfs. Dann aber bitte auch Sichtbeton mit Rauhspund Schalung.