Während die Ergebnisse der Europawahl Anfang Juni derzeit viele sorgenvoll in Richtung Brüssel blicken lassen, wirkt die Stadt auf Architektinnen und Stadtplaner attraktiv wie nie. Das liegt nicht unbedingt nur daran, dass dort die EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen das
New European Bauhaus ausrief oder die Mobilitätsministerin
Elke Van den Brandt die Pandemie dafür nutzte, um mit einem Tempolimit Prioritäten für den öffentlichen Raum zu setzen.
Es liegt vor allem daran, dass es in der belgischen Metropole immer wieder gelungen ist, historische Strukturen zu revitalisieren und Räume für neue Nutzungen anzupassen. Urbane Quartiere zu reparieren und sie gegen die Ungerechtigkeiten der globalen Immobilienwirtschaft zu stabilisieren gehört zu den Aufgaben, die viele Städte und Planer*innen derzeit bewältigen müssen.
Gerade weil Brüssel bis an seine Grenzen dicht bebaut ist und eine Erweiterung nach außen nicht mehr möglich scheint, hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Stadtbaumeister
Kristiaan Borret zur Umbaumetropole entwickelt. Borret hat die Stadt in einer Zeit mitgestaltet, in der kleinteiliges Handeln und der Schutz von sozialen und materiellen Ressourcen wichtiger war als große Masterpläne zu erstellen.
So gehören die Beiträge über Brüsseler Projekte zu den meistgelesenen bei BauNetz-Meldungen. Für dieses Themenpaket haben wir zwölf davon aus dem Archiv geholt. (
fm)
Teaser: Umnutzung des Royal Belge in Brüssel von Bovenbouw und Caruso St John. Foto: Filip Dujardin