Wie vielerorts dehnen sich in den letzten Jahrzehnten auch in der Schweiz die Siedlungsflächen aus. Gebaut werden darf jedoch nur innerhalb ausgewiesener Bauzonen, in denen sich Wohnen, Arbeiten, öffentliche Nutzungen und Zentrumsfunktionen den Platz teilen. Während die Anzahl der Einwohner*innen stetig ansteigt, sind bereits weit mehr als 80 Prozent der festgelegten Flächen überbaut. In der Folge wird die Nachverdichtung zu einer immer wichtigeren Planungs- und Bauaufgabe, was sich auch durchaus in unseren Meldungen abzeichnet.
Die Orte der Bestandsentwicklungen sind vielfältig: von innerstädtischen Grundstücken und urbanen Agglomerationen bis hin zu kleineren Gemeinden oder Einfamilienhaussiedlungen. Im Dorf Villy beispielsweise erweiterten drei Geschwister das Haus ihres Großvaters für die individuelle Wohnnutzung und schufen zugleich offene Gemeinschaftsräume. Im dörflich geprägten Ostermundingen errichtete hingegen eine Versicherungsgesellschaft ein 33-geschossiges, gemischt genutztes Hochhaus an den Bahngleisen, und in Kirchberg entstand ein Ensemble aus sechs Baukörpern mit Wohnnutzung, Supermärkten, Arztpraxis und Atelierräumen.
Raumpolitische Maßnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden unterstützen die Vorhaben. Dies verdeutlicht ein Projekt in Renens bei Lausanne. Eine Überarbeitung der Zonenpläne durch die Gemeinde ließ eine dichtere Bebauung der Grundstücke vor Ort zu. Das nutzten die Bauherren und realisierten auf ihrem Grundstück ein Wohnhaus mit acht Einheiten. Andere Projekte hingegen greifen auf tradierte Bauformen zurück, so in Fislisbach, wo ein Hanghaus mit mehreren Wohneinheiten zwei Einfamilienhäuser am Hiltiberg ersetzt. (sbm)
Teaser: Wohnen und Gewerbe von Seiler Linhart im Schweizer Sachseln. Foto: Rasmus Norlander