Wer nach Kulturbauten sucht, die die soziale Infrastruktur stärken, sollte in jüngster Zeit nach Mexiko schauen. Als Reaktion auf die wachsenden städtischen Herausforderungen entwickelte die Regierung dort das landesweite „Urban Improvement Program“. Seit 2019 wurden so circa 1.000 Entwicklungsprojekte in sozial vernachlässigten Nachbarschaften realisiert. Verantwortlich für die Umsetzung ist das staatliche Sekretariat für Agrar-, Territorial- und Stadtentwicklung (SEDATU), das als Auftraggeberin jeweils mit den lokalen Regierungen zusammenarbeitet.
Das Colectivo C733 gründete sich 2019 sogar anlässlich eines Wettbewerbs des SEDATU. Seitdem realisierte das Kollektiv im Rahmen des Programms beachtliche 35 öffentliche Bauten in Mexiko – darunter zwei in San Blas an der Westküste des Landes. Die kleine Fischerstadt bereichern nun ein aus einem ehemaligen Zollkomplex entstandenes Kulturzentrum und ein Uferpark samt Fährhafen.
Auch die Pilares-Initiative der Stadtverwaltung in Mexiko-Stadt will mit offenen, kostenfrei nutzbaren Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sozial benachteiligte Viertel unterstützen und zunehmender Gewalt sowie Ungleichheit begegnen. So findet man beispielsweise in den Stadtteilen Álvaro Obregón und Azcapotzalco in blauen und grünen Beton gehüllte Gemeindezentren von WORKac und Ignacio Urquiza Arquitectos.
Text: Jocelyne Zafisambondaoky
Teaser: Fährhafen und Park in San Blas von Colectivo C733. Foto: Rafael Gamo