Wie wollen wir alt werden? Manche verbinden mit der Frage einen romantischen Blick in die Zukunft. Doch vielen stellen sich auch unliebsame, logistische oder ökonomische Fragen. Beruf und Familienstruktur machen es oft schwer, ältere Mitmenschen häuslich zu pflegen. Gleichzeitig ist der Weg ins Alten- oder Pflegeheim mit Ängsten und Sorgen verbunden. Die US-amerikanische Geriaterin Louise Aronson beschreibt es so: „Wir stecken geliebte Menschen in Heime, unterfinanzieren sie als Gesellschaft und hoffen, dass wir selbst nie eines brauchen werden“.
Wie kann Architektur ein gutes, würdevolles Leben im Alter unterstützen? Ein Blick ins Archiv der BauNetz Meldungen macht jedenfalls Hoffnung: Neben Seniorenheimen entstehen zunehmend auch altersgerechte Wohnungen in Mehrgenerationshäusern und gemischten Ensembles. Dabei überrascht die Bandbreite an Typologien und reicht von einem sternförmigen Baukörper in Norwegen bis hin zu einem ganzen Dorf in Südfrankreich.
Klassische Themen dieser Baufgaben sind natürlich Barrierefreiheit und die Verknüpfung mit Pflegeangeboten. Hinsichtlich der Gestaltung fällt auf: Oft wählen Architekt*innen Laubengänge oder statten die Häuser mit reichlich Balkonen aus. Zudem sind es einfach erreichbare Treffpunkte, Gärten und – keineswegs banal – gut gestaltete Sitzmöglichkeiten, die Architekturen für das Altern ausmachen. (mh)
Teaserbild: Alzheimer-Dorf in Dax von Nord Architects. Foto: Nord Architects, Champagnat & Gregoire, Adam Mørk