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11.12.2014

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Kubatur ohne Angst

Zwillingstürme von OMA in Stockholm


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Wie realisiert man ein Projekt aus Bestandteilen, die man normalerweise – so gut es geht – zu vermeiden versucht? Das müssen die Architekten von OMA derzeit bei den Planungen der Norra Tornen – zu deutsch: Nordtürme – im Nordwesten von Stockholm beweisen.

Für die kaskadenartigen Zwillingstürme übernahm das Büro die von den Auftraggebern vorgegebene Kubatur, die „weder Platte, noch Turm“ gewesen sei. Asymmetrie, ein glattes Äußeres und prismatische Formen – OMAs Lieblingsrepertoire war von Anfang an ausgeschlossen. Seine Herangehensweise beschreibt das Büro als „eine Art Freudsche Flucht nach vorn“: Auf eine leidenschaftliche Art und Weise habe man sich hier das Unvermeidbare zueigen gemacht, um die ursprünglichen eigenen Befürchtungen zu überwinden.

Die Architekten arbeiteten mit der vorgegebenen Kubatur, ergänzen deren vertikale Gliederung jedoch um eine zweite horizontale. Eine Maßnahme, die dem Gebäude ein einheitliches Äußeres beschert, eine „raue Haut“, die sich aus hervorstehenden Wohnzimmern und zurückgenommenen Außenräume zusammensetzt. Das Erkerfenster und der Balkon seien die zwei Grundelemente des Entwurfs, erklärt OMA-Partner Reinier de Graaf. Auch materiell ist die aus vorgefertigten Betonelementen geplante Fassade eher grob. Farblich sei sie als Referenz an die Innenstadt Stockholms gedacht.

Im Mai soll der Spatenstich für die rund 140 Meter hohen OMA-Türme mit den 300 Wohnungen erfolgen, von denen 195 bereits jetzt zum Kauf auf dem Markt sind. (lr)


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Kommentare
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6

Mikke | 14.12.2014 19:42 Uhr

Zeitgemäßer Städtebau?

Ausgehend vom ursprünglichen Entwurf von „Tors Torn“ die Teil des städtebaulichen Bebauungsplans des ehemaligen Stadtarchitekten Alexander Wolodarski waren stellt dieser Entwurf von OMA eine echte Verbesserung dar. Wen es interessiert soll es einfach mal googeln… Es waren zwei getreppte Türme aus einer Mischung symmetrischem Ostblock-Städtebau und einer amerikanisch eklektizistischen Formensprache nicht unähnlich dem Rockefeller Center – aber beim Letzteren gewollt aber nicht wirklich gekonnt.

Die Masse benötigt der Entwurf sicherlich um gegen die noch grössere Masse des Krankenhauses gegenüber anzukommen.

Mit diesem Entwurf haben es Immerhin der Investor Oscar Properties und OMA geschafft diese Symmetrie aufzuheben. Schade hier, dass ein ausländisches Büro beauftragt werden muss um es hier etwas rocken zu lassen… den Gedanken mit den Kühlrippen in Skandinavien kam mir auch schon mal in den Kopf.

Aber das echte Problem dass bestehen bleibt ist immer noch der Städtebau: „Tors Torn“ liegt genau an der Grenze zwischen Stockholm und dem Vorort Solna in dem unter anderem gerade gegenüber das riesige und plump proportierte neue Karolinska Krankenhaus gebaut wird, davor durchtrennt die Landschaft eine vier bis sechsspurige Autobahn, die demnächst zum Glück überdeckelt wird.

In Stockholm besteht das anerkannte Problem der Wohnungsnot was, wie ich finde, das Bauen in die Höhe absolut legitimiert. Was hier jedoch unverständlich bleibt ist, warum gerade hier ein städtebauliches Tor in diesem Maßstab gebaut werden muss dass sich zudem der städtebaulichen Symbolsprache aus Ostblockstaaten bedient, die im demokratischen Westeuropa falsch am Platz ist.
Stockholm, der wirtschaftliche Motor Schwedens und Solna ein sehr wichtiger Wissenschaftsstandort im Aufbruch, sollen doch hier zusammenwachsen dürfen und nicht durch ein Tor getrennt werden.

Auch wenn jetzt die neue Stadtarchitektin nicht die Frau von Ostblockstädtebau ist, wird es ihr kaum gelingen, den Investor zu überzeugen die Hälfte aller m2 wieder zurückzugeben.

Eine andere Frage die man sich stellt ist was das dargestellte Fasadenmaterial in den Renderings sein soll. Ist es geriffelter Beton oder gar Naturstein? Die Gefahr ist gross, dass es Aufgrund von der zu hohen Kosten in Schweden nicht einmal so gut wird, wie dargestellt.

5

Moritz | 12.12.2014 17:05 Uhr

schrecklich viel Baumasse

gekonnt wie so oft vernichtet OMA jeglichen Maßstab und gewachsenen Städtebau. Warum immer diese Masse???

4

uli | 12.12.2014 08:56 Uhr

mut als experiment?

ist das mutig? insbesondere bild 2 erinnert mich an halbherzig aufgelöste berliner platte, inklusive vielfältige dreckecken für das laub- hat man ja auch nicht immer. möglicherweise ist das drinnen recht nett und durchdacht? drinnen kann ich es mir aber auch im letzten wohnklo nett machen- und der vorteil ist: ich seh´ das häßliche draußen nicht!
ich finde neue ideen immer klasse, ob kiste oder blob, wenn sie gut durchdacht und stimmig sind. hier ist ein modul bis zum erbrechen kopiert, verschoben, gestapelt worden. leider ist die sicht auf den maßstab dabei abhanden gekommen. der maßstab ist der mensch.

3

Marten | 11.12.2014 23:58 Uhr

Kühlrippen

braucht man in Skandinavien -selbst alle Klimaerwärmung eingerechnet- vorläufig nicht. Unverständicher Entwurf, auch für Leute mit Kistenfaible wie mich.

2

archi | 11.12.2014 19:57 Uhr

...interessant

...
....
. ..

1

joscic | 11.12.2014 17:43 Uhr

Ziemlich mutig

Da bin ich jetzt mal auf die Kommentare von den Kistenhassern gespannt.

 
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