- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
27.09.2017
San Riemo in München
Zweitplazierter Entwurf von Summacumfemmer und Juliane Greb wird gebaut
San Riemo komme aus Zürich, so war die Meldung zum vorbildlichen Wettbewerb der Münchner Initiative KOOPERATIVE GROSSSTADT eG überschrieben. In einer öffentlichen Sitzung im Juli hatte der Entwurf von Tim Schäfer, Pablo Donet Garcia und Tanja Reimer die Jury um Christian Inderbitzin, Anne-Julchen Bernhardt, Lisa Yamaguchi und Martin Steinmann überzeugt. Gebaut wird nun allerdings der zweite Preis der ARGE Summacumfemmer und Juliane Greb (Leipzig/Gent), wie am letzten Montag bekanntgegeben wurde. Der Grund ist so unspektakulär wie im Vergabewesen alltäglich: Der erstplatzierte Entwurf erwies sich nach Meinung des beauftragten Kostenplaners auch nach einer außerplanmäßigen Überarbeitungsphase als zu teuer.
Die Entscheidung für das zweitplatzierte Projekt wurde von Gremien der Genossenschaft nach einer Reihe von Beratungsgesprächen getroffen, das Preisgericht war über das Vorgehen informiert. Das Vergabeverfahren kann also auch in dieser Hinsicht den Idealen der Kooperative genügen. Dennoch weisen die Verantwortlichen löblicherweise noch einmal darauf hin, dass der Anspruch ursprünglich war, den ersten Preis des Wettbewerbs zur Umsetzung zu bringen. Willkommen in der Realität, könnte man da sagen. Zumindest aber geht es hier nicht um eine schnöde Maximierung der Rendite, sondern allein darum, dass die im Grundstückskaufvertrag fixierten Mieten mit dem Projekt der Zürcher nicht hätten gehalten werden können.
Im Vergleich zum ersten Preis ist das Projekt von Florian Summa, Anne Femmer und Juliane Greb äußerlich etwas weniger vielfältig, hinsichtlich der Grundrisslösungen aber ähnlich anspruchsvoll und vielleicht sogar noch radikaler. Sie projektieren eine matrixartige Raumstruktur, die dank zentral gelegener Küchen praktisch ohne Flure auskommt – Wohnen geht hier durch den Magen. Möglich wird dies durch nutzungsneutrale Räume, die in einer dreigeteilten, offenen Betonskelettkonstruktion angeordnet sind. Die Grundrisse lassen sich so innerhalb des vorgegebenen Prinzips nach Belieben verändern und verschalten, weshalb die Kooperative auch von einem atmenden Haus spricht.
Hinsichtlich der weiteren Pläne der Kooperative hat sich durch die Bearbeitungsphase nichts geändert: Die Fertigstellung dieses ersten Projekts ist nach wie vor für 2020 geplant – und weitere sollen möglichst bald folgen. (sb)
Zum Thema:
Alle Pläne und auch die Entwürfe der engeren Wahl unter: www.kooperative-grossstadt.de
Mehr über die Kooperative Großstadt außerdem auf der Shortlist 2017 in der Baunetzwoche#478
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Kommentare:
Kommentare (7) lesen / Meldung kommentieren
Wird realisiert: Das Projekt von SUMMACUMFEMMER (Florian Summa + Anne Femmer) und Juliane Greb, Leipzig
Der Entwurf von Summa, Femmer und Greb suche Freiheit und Flexibilität in der Variation einer einfachen Struktur, so das Urteil der Jury.
Die Eingangssituation des Blocks, der zwischen generischer Direktheit und kompositorischer Freude pendle.
Der Waschsalon hat auch nach dem aktuellen Projektstand noch seinen Platz.
Bildergalerie ansehen: 29 Bilder