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Ein Eckgrundstück in einem dichtgepackten Wohngebiet in Tokio – das ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Doch dieses Grundstück grenzt direkt mit seiner Schmalseite an eine aufgeständerte Eisenbahnlinie, von der Lärm und Erschütterungen ausgehen. Die Architekten K2YT (Keisuke Koile + Takuichiro Yamamoto) entschieden sich bei diesem Zweifamilienhaus dafür, die Parzelle, abgesehen von einem schmalen Beet vor dem Haus, komplett zu überbauen und den Außenbezug nach Süden und Westen durch eingezogene Loggien und Innengärten herzustellen. Nach Norden, zur Bahn hin, schottet sich das Haus dagegen aus Lärmschutzgründen nahezu völlig ab.
Um das Raumprogramm unterzubringen, besitzt das „House K“ vier Geschosse. Im Grundriss teilt sich jedes Geschoss in sechs gleichgroße, längsrechteckige Räume auf, die jedoch in Abhängigkeit vom Charakter der Nutzung in der Höhe variieren.
Japanische Häuser weisen oft große Fensteröffnungen direkt zum Straßenraum oder zum Nachbarhaus auf, was allerdings dazu führt, dass den ganzen Tag die Vorhänge geschlossen sind, um Einblicke zu verhindern. Diesen Zustand finden die Architekten „unsozial“ und gar „obszön“. Bei ihrem Neubau blicken die Bewohner aus ihren Fenstern zunächst auf die genannten Gartenhöfe, was den unmittelbaren Sichtkontakt zum Straßenraum abmildert und Vorhänge überflüssig macht. „Ein Haus, das offen und doch geschlossen ist“, beschreiben die Architekten dieses Prinzip.
Fotos: Satoshi Asakawa