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28.11.2012
Mit der U-Bahn in die Hafen-City
Zwei neue Bahnhöfe in Hamburg
Heute Vormittag wurde in Hamburg die neue U-Bahnlinie 4 eröffnet, mit der die Hafen-City erschlossen wird. Für die Linie wurden zwei neue, architektonisch bemerkenswerte Bahnhöfe gebaut: die Stationen Überseequertier und Hafen-City-Universität.
Die neue Strecke geht von morgen bis zum 8. Dezember in einen kostenlosen „Schnupperbetrieb“ zwischen Jungfernstieg und Hafen-City-Universität und wird ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 regulär betrieben – aber bis auf Weiteres nur bis zum Bahnhof Überseequartier. Der Bahnhof Hafen-City-Universität wird bis 2013 zunächst wieder geschlossen.
Der Bahnhof Überseequartier wurde von den netzwerkarchitekten aus Darmstadt entworfen, die im Rahmen eines Bieterverfahrens ausgewählt worden sind. Sie haben den Bahnhof in Analogie zu einer „abstrakten Unterwasserwelt“ inszeniert: „An den Wänden erscheint die Tiefe des Meeres als dunkles Blau, das sich nach oben hin auflöst. Darüber schwebt die helle und bewegte Wasseroberfläche. Die Fahrgäste tauchen in die Weite des Meeres ein“, so die Architekten.
Die Meeresanalogie setzt sich auch in der Beschreibung des Bahnsteigs fort: Der Bodenbelag dort ist aus changierendem Betonwerkstein, „der wie eine helle Sandbank mitten im Blau der Ozeane ruht“. Die Wandverkleidung in der Bahnsteighalle ist aus Edelstahl, digital bedruckt mit einem Blauverlauf, der nach oben hin immer heller wird und schließlich in blanken Edelstahl übergeht. Durch Edelstahlkassetten, deren Motivlochung ein unregelmäßiges Muster bildet, wirkt die Decke bewegt – „ähnlich einer Wasseroberfläche aus Taucherperspektive. Wand und Decke spiegeln einander: So heben sie die Raumgeometrie auf und erzeugen den Eindruck von der Größe des Meeres.“
Ein schwebendes Lichtband beleuchtet den Bahnsteig und strahlt gleichzeitig nach oben zur silbrig schimmernden Decke (Lichtplanung: Schlotfeldt Licht). „Über die großzügig gestalteten Zu- und Ausgangsbereiche gleitet der Fahrgast an heller werdenden Blauschichten aus keramisch beschichteten Glasfliesen vorbei und taucht langsam auf.“
Der Entwurf für den Bahnhof Hafen-City-Universität stammt von dem Münchener Büro Raupach Architekten, das bei einem entsprechenden Wettbewerb 2005 den ersten Preis gewann. „Der Entwurf reagiert assoziativ auf die vor Ort gefundenen Identitäten der Hafenstadt, auf die im Wechsel der Jahreszeiten und des Tageslichtes changierenden Farben der Ziegelfassaden und der stählernen Schiffsrümpfe, auf die mächtigen Aufbauten der Krananlagen und die Module der Transportcontainer. Die Materialität des Bahnhofs ist geprägt von Stahl und Licht.“
Zwölf über dem Bahnsteig schwebende „Lichtbehälter“ dominieren den zehn Meter hohen Raum (Lichtplanung: Pfarré - Lighting Design/Döring D-Lightvision). Farbige Reflexionen bilden sich auf den mit dunkel schimmernden Stahlplatten verkleideten Wänden und Deckenflächen des Bahnsteigs ab. Die Reflexionen des mit hellen Betonplatten belegten Bodens sollen den 140 Meter langen Bahnsteig wie ein hell erleuchteten „Steg“ innerhalb des Raumes wirken lassen.
Zum Thema:
U-Bahnhof Überseequartier
Bauherr: Hamburger Hochbahn AG
Architekt: netzwerkarchitekten
Lichtplanung: Schlotfeldt Licht
U-Bahnhof Hafen-City-Universität
Bauherr: Hamburger Hochbahn AG
Architekt: Raupach-Architekten, München
Lichtplanung: Pfarré Lighting Design / Döring D-Lightvision, München
Design: Design Stauss Grillmeier, München
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
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U-Bahnhof Überseequartier: Untere Verteilerebene Ost
U-Bahnhof Überseequartier: Bahnsteighalle
U-Bahnhof Hafen-City-Universität
U-Bahnhof Hafen-City-Universität
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