Dank Projekten wie dem Kulturzentrum in Paris und dem im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohnungsbau in Dijon sind sie bereits für Kulturbauten und soziale Wohnprojekte bekannt. Nun haben Ateliers O-S Architects (Paris) zwei weitere Wohnbauten realisiert. Beide machen das Grün zu einem zentralen Thema und bieten urbane Wohninseln in einer heterogenen Umgebung.
Eines der beiden Projekt umfasst 38 Wohneinheiten in verschieden großen, miteinander verbundenen Ein- und Mehrfamilienhäusern im nordfranzösischen Charleville-Mèziere. Bauherr war die Habitat 08, eine Immobilienfirma, die 12.000 Wohneinheiten in verschiedenen Kommunen besitzt. Das zweite Projekt enstand im Auftrag der Wohnungsbaukooperative Domaxia, die Wohnungsbau für Familien mittleren Einkommens zugänglich macht. In Alfortville, südöstlich von Paris gelegen, verteilen sich hier insgesamt zwölf Apartments des alternativen Wohnbauprojektes auf drei Etagen.
Die Gemeinschafts- und Grünräume beider Komplexe liegen zentral. Im Fall des Paris-nahen Baus soll die mittig positionierte Grünfläche die Lunge des Komplexes bilden. Als Treffpunkt ist sie auch für die Nachbarschaft zugänglich, ermöglicht eine individuelle Erschließung der Apartments und bietet einen halböffentlichen Freiraum. Das Wohngebiet Charleville wird im Westen und Osten durch Fußgängerwege und Straßen begrenzt. Einen Rückzugsraum bietet hier kein innenliegender Kern, sondern die zwischen den Bauten liegende Fläche. Jede Wohneinheit verfügt zusätzlich über einen Garten oder eine Terrasse.
Das Spiel zwischen Stadt und Natur, öffentlichem und halböffentlichem Raum spiegelt sich auch in der Materialität der Fassaden wieder. Beide Projekte integrieren Elemente aus Holz als sichtbar werdendes Inneres. Der Bau in Alfortville präsentiert sich wie eine Festung zum Straßenraum – in klarem, glatten Beton mit regelmäßig angeordneten Kastenfenstern. Im Inneren, zum grünen Hof, versteckt sich eine behandelte Holzfassade, die durch Fensterläden in ständiger Bewegung scheint. Dagegen sind die Fassaden der Wohneinheiten in Charleville zurückhaltend, fast eintönig gestaltet. Sie wurden von Hand mineralisch beschichtet, im Detail zeigen sich die vertikalen Streifen des Auftrags. Die tief sitzenden Holzrahmen lockern die Strenge auf und geben den Bauten eine warme Qualität. (rc)
Fotos: Cyrille Weiner
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