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24.11.2014
Fachwerk auf Japanisch
Zwei Sporthallen in Tokio
Zu den traditionellen japanischen Sportarten gehören verschiedene Kampftechniken, außerdem Bogenschießen und eine Art Schwertlanzenkampf. Das dreiköpfige Büro von FT Architects aus Tokio hat für zwei dieser Sportrichtungen im Jahr 2013 auf dem Gelände der Kogakuin-Universität neue Übungsstätten fertiggestellt – einen Boxclub und einen Übungsstand zum Bogenschießen.
Obwohl die beiden Gebäude jeweils extrem unterschiedliche Sportarten beherbergen, haben sie einiges gemeinsam. Das könnte vor allem an der Vorgabe der Universität liegen, Baukosten und Aufwand möglichst niedrig zu halten. Dadurch hat sich zum einen die Wahl von Holz aus der Region als auch die Fachwerkkonstruktion ergeben, die in der japanischen Kultur eine lange Tradition hat. Die Architekten haben aus dem normalerweise sehr komplizierten Gerüst ein simpleres Tragwerk konstruiert.
Der zweite Punkt, den sie gemeinsam haben, sind die Abmessungen von 7,20 Meter x 10,80 Meter. Diese sind insofern besonders, als sie in den heiligen Hallen der japanischen Tempel vorzufinden sind. So soll von beiden Gebäuden eine gewisse Inspiration für die Studenten, die dort trainieren, ausgehen.
Der Schießstand für die Bogenschützen ist eine große Halle, die sich nach Süden hin zu einem großen eingezäunten Platz öffnet, auf dem am anderen Ende die Zielscheiben stehen. Hier unterscheidet sich das Tragwerk insofern, als es um einiges filigraner gestaltet ist als im Boxclub, was der Tatsache geschuldet ist, dass beim Bau des Boxclubs Hölzer von ehemals insektenbefallenen Bäumen verwendet wurden.
Dieses Gebäude hat wie der Schießstand eine Öffnung, die aber mit einer großen opaken Fensterfront verkleidet ist, durch die eine gewisse Grundhelligkeit hineinströmen kann. Ansonsten wird in beiden Häusern durch einfache Glühbirnen für Licht gesorgt, die lose zwischen den Balken hängen. (kh)
Fotos: Shigeo Ogawa
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