Das Thema Nachhaltigkeit im Bauen ist allgegenwärtig, dringlich und komplex. Zukünftige Klimaneutralität, Ressourcenschonung oder generationengerechtes Zusammenleben erfordern ein Umdenken auf vielen Ebenen. Wir haben zwei Podcasts gefunden, die differenziert und konstruktiv der Frage nachgehen, wie nachhaltiges und einfaches Bauen funktionieren kann. Damit beschließen wir die zehnteilige Hörtipp-Reihe dieses Sommers.
Morgenbau
Dem komplexen Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen widmet sich seit 2022 im Monatsrhythmus der Podcast „Morgenbau“ der Wiener Architekturjournalistin Anne Isopp. In mittlerweile 16 Folgen trifft sie Architekt*innen zum Gespräch über unterschiedliche Seiten des Themas und konkrete Lösungsansätze. Im Mittelpunkt steht jeweils ein Gebäude, das die Umsetzung eines Aspekts von Nachhaltigkeit exemplarisch verdeutlicht. Im Gespräch mit Katharina Bayer vom Wiener Büro einszueins geht es beispielsweise anhand des 2021 ausgezeichneten Wohnprojekts Gleis 21 um partizipative Planungsmethoden und ökonomische, soziale und kulturelle Dimensionen von Nachhaltigkeit.
Zu Wort kamen bisher unter anderem Johannes Zeininger mit seinem preisgekrönten Smart-Block , Florian Nagler mit Fokus auf seine Forschungshäuser in Bad Aibling, Barbara Buser vom Büro in situ hinsichtlich der Umsetzung des Ateliergebäudes K118 oder Almut Grüntuch-Ernst, die von ihrer mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 ausgezeichneten Umwandlung eines Gefängnisses in ein Hotel spricht.
morgenbau.at
Simplicity – einfach bauen
In ihrem Podcast „Simplicity – einfach bauen“ beschäftigen sich der Architekturjournalist Rolf Mauer und Rebekka Pottgüter von HPP Architekten mit der Frage, ob einfaches Bauen in unserer von Normen, verschiedenen Ansprüchen und wirtschaftlichen Interessen geprägten Gesellschaft überhaupt möglich ist. Im Kern geht es darum, wie sich die Baukultur ohne Qualitätsverlust von den hochregulierten Rahmenbedingungen befreien kann, um einfacher und nachhaltiger zu werden.
Maurer und Pottgüter sprechen in mittlerweile zwölf Folgen mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen des Bauens. Zu Gast waren bisher unter anderem Jacob van Rijs von MVRDV, Dietmar Eberle, der von seinem Haus 2226 berichtete, Annabelle von Reutern vom Start-Up Concular oder Christine Lemaitre von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB. Themen wie die Vereinfachung der Planung durch Digitalisierung, die Nutzung neuer Materialkreisläufe oder die Reduktion der technischen Gebäudeausrüstung standen im Fokuss. Noch einmal zu hören ist außerdem der im Januar früh verstorbene Arno Lederer, der sich wieder mehr Souveränität für die Architektenschaft wünscht.
simplicity-einfachbauen
Text und Auswahl: Ulrike Alber-Vorbeck
Zum Thema:
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