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26.11.2013
Micro-Creche
Zwei Kinderkrippen in Lothringen
Das schöne französische Wort „crêche“ spricht sich wie der englische „crash“, bedeutet aber Kinderkrippe. Zwei solche Krippen hat der Architekt Paul Le Quernec aus Straßburg nach einem Wettbewerbsgewinn nun im Département Moselle in Lothringen fertig gestellt: das „Haus der kleinen Kindheit“ in Boulay (1.000 Quadratmeter) und ein „Micro-Crêche“ in Piblange (350 Quadratmeter), 15 Kilometer entfernt. Beide zusammen haben 2,6 Millionen Euro gekostet.
Für den Entwurf der Krippen nutzte der Architekt die „große kontextuelle Freiheit“ der Bauplätze und entwarf „sehr organische“ Formen, die sich durch die Funktionen und Abläufe einer solchen Einrichtung ergeben.
Die Gebäude haben keine Hauptfassade. Durch Dachüberstände entstehen regengeschützte Außenräume. Der Eingang ist zurückversetzt fernab vom Straßenverkehr und „versinkt“ den Worten des Architekten nach geradezu im Gebäude. Das Innere ist um einen zentralen Raum herum organisiert. Eine zeltartige Lichtkanone übernimmt die Versorgung mit Tageslicht im Inneren.
Harte Winkel wurden zugunsten von „sanften Kurven“ vermieden. Die zentripetale Organisation des Programms ergibt Wege- und Sichtbeziehungen, die es ermöglichen, die Kleinkinder immer im Blick zu haben. Verteilerflure fallen rund um den Zentralraum nahezu weg, sodass nur elf Prozent der Gebäude aus Verkehrsflächen bestehen.
Trotz ihrer ungewöhnlichen Form sind die Krippen traditionell konstruiert. Die Außenwände sind aus Dämmziegeln gemauert, während die Oberflächen der Innenräume aus Gips sind. Die Fußböden sind mit Linoleum belegt.
Zum Thema:
Bericht über eine weitere Krippe des Architekten im Baunetz Wissen Beton.
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