Nissen Wentzlaff Architekten , Hoffmann-La Roche AG und Beton – das klingt vertraut. Das Basler Büro hat bereits mehrere Projekte für den Schweizer Pharmariesen realisiert. Nach der Sanierung des Personalhauses am Hauptsitz in Basel und einem aus vier Baukörpern bestehenden Innovationszentrum für das Firmengelände in Kaiseraugst folgten nun zwei öffentliche Gebäude am gleichen Standort. Das parkartige Areal in Kaiseraugst erhielt eine neue Kernzone mit zwei in Ortbeton gegossenen Monolithen: ein Empfangsgebäude und ein Auditorium.
Das Gebäudepaar, in dessen Untergeschoss ein Parkhaus mit rund 650 Stellplätzen liegt, soll Mitarbeitern als Begegnungsort dienen und ankommende Besucher empfangen. Die reduzierte Erscheinung der beiden Kuben mit großen zusammenhängenden Wandflächen aus weiß eingefärbtem, sandgestrahltem Beton und breiten Fensterbändern vermittelt Öffentlichkeit ebenso wie Sachlichkeit. Im Inneren herrscht schlichte Eleganz: Die Wände sind in weißem Ortbeton und Ulmenholz ausgeführt, alle haptisch erfahrbaren Bauteile wie Handläufe, Türgriffe und die Theke der Cafeteria sind aus Messing.
Den Auftakt bildet das sogenannte Portengebäude. Neben der Eingangshalle nimmt das zweigeschossige Volumen einen Shop, den Werksdienst, die Cafeteria und ein Fitnesscenter auf. Das Raumprogramm wurde so organisiert, dass die großen, transparenten Räume in der Mitte liegen und die notwendigen Raumabschlüsse sich zu den Enden des Gebäudes hin verdichten. Die zahlreichen technischen und funktionalen Anforderungen sind in die Wände integriert; Boden, Decke sowie Empfangstheke bestehen ebenfalls aus Ortbeton.
Das dreigeschossige Veranstaltungsgebäude beherbergt ein Besucherzentrum, zwei kleine Auditorien mit jeweils 100 Sitzen und ein Auditorium mit 450 Plätzen. Besucher betreten den Bau vom Empfangsgebäude kommend über einen dreiseitig gefassten Vorplatz von Osten her. Das Erdgeschoss mit den beiden kleineren Sälen und das erste Obergeschoss sind um 90 Grad gegeneinander verdreht, verbindendes Element ist eine freispannende Wendeltreppe, auch sie aus Ortbeton. Vom Foyer des ersten Stocks aus öffnet sich der Blick über das südliche Parkgelände, während das angrenzende große Auditorium durch eine wandfüllende Verglasung nach Norden zum Portengebäude blickt. Bei Dunkelheit ist der erleuchtete Saal schon von Weitem zu sehen. Eine Messingdecke temperiert den Raum, wirkt als Schallreflektor und sorgt für eine festlich-warme Atmosphäre. (da)
Fotos: Ruedi Walti
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