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13.01.2022

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Arbeitsplätze für 6.400 Menschen

Zwei Bürostandorte von O&O Baukunst bei Stuttgart


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Nach zwei Jahren Pandemie hat sich die Arbeitswelt verändert – Home-Office statt Präsenz im Büro. Das Distanz-Gebot und die daraus resultierenden, ungenutzten Büroflächen machen Raumkonzepte für spontanes, gemeinsames Arbeiten derzeit hinfällig. Angesichts dessen überraschen die Nachrichten der Daimler AG, die bei Stuttgart gerade zwei neue Büro-Standorte eröffnet hat, deren Größe in diesen Zeiten schwindelerregend wirkt: Insgesamt 6.400 Personen sollen künftig am sogenannten Daimler Office V in Vaihingen und am Daimler Truck Campus in Leinfelden-Echterdingen arbeiten. Generalplaner der beiden Bürokomplexe sind O&O Baukunst (Berlin) gemeinsam mit Höhler + Partner (Aachen).

Die Planungen freilich stammen aus der Zeit vor Corona: 2016, als erste Preisträger eines Wettbewerbs des Unternehmens hervorgegangen, wurden O&O Baukunst von der Daimler-Immobilientochter Daimler Real Estate zunächst mit der Realisierung des Standorts Vaihingen beauftragt. Allein hier sollen auf einer Bruttogrundfläche von 166.500 Quadratmetern in städtischer Umgebung 4.200 Menschen täglich in einer fabrikartigen Architektur mit bis zu 800 Quadratmeter großen Bürohallen arbeiten, umgeben von Sichtbeton, Estrichböden und weißen Stahlträgern.

Der von O&O passend als „Motorblock“ bezeichnete Komplex in Vaihingen mit seiner durchweg im gleichen, gespreizten Raster gehaltenen Fassade besteht aus sechs Häusern. Sie sind über einen verglasten, teils öffentlichen Sockel mit Food Courts, Ausstellungsräumen, Kindertagesstätte und Konferenzräumen verbunden und wachsen jeweils auf H-förmigem Grundriss über fünf Ebenen in die Höhe. Die Anlage ist als Modulbau realisiert, ihre mit pulverbeschichtetem Aluminium verkleidete Fassade ist vorgefertigt, die großen Fenster sind festverglast, innen gibt es eine stählerne Brückenkonstruktion.

In gleicher Bauweise realisierten O&O Baukunst nun den Folgeauftrag am Standort im südlich von Stuttgart gelegenen Leinfelden-Echterdingen. Mit 96.300 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist der Komplex etwa halb so groß wie in Vaihingen. Er reagiert mit vier kreuzförmig angeordneten Höfen auf die Wohn- und Gewerbebebauung der Umgebung. Ein länglicher Hof zur Straße bildet die repräsentative Adresse. Sozialer Mittelpunkt der Daimler Truck-Anlage soll eine 1.500 Quadratmeter umfassende, bis zu acht Meter hohe Halle aus Stahltragwerk mit allen gemeinschaftlichen Funktionen sein. Fragt sich, wann und wie diese erneute Reminiszenz an eine industrielle Werkhalle auch derart genutzt werden kann. (sj)

Fotos: Brigida González


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Sch. Wätzer | 20.01.2022 12:28 Uhr

An (fast) alle

Wozu LKW, mein Essen kommt aus dem Supermarkt!

Daimler Trucks ist ein Vorreiter bei der Transformation hin zu CO2-neutralem Transport (was aber natürlich noch dauern wird).

9

Rowo | 17.01.2022 10:40 Uhr

daimler

da kann man super Studentenwohnheime draus machen kann Daimler ja sponsern. und die Studenten bekommen mal ein vernünftiges Umfeld.

8

Inschrift | 13.01.2022 21:13 Uhr

Letzte Worte

@Die Zuversicht:
Gefällt mir; So könnte man es als Mahnmal der Menschheit direkt ins Gebäude gravieren:

"Wir wussten was kommt, aber wir haben unseren Untergang trotzdem gut gestaltet."

Die Belegschaft, im Namen des Volkes.

7

Die Zuversicht | 13.01.2022 18:45 Uhr

Letzte Monumente trotzdem gut gestalten

Sehr schöne Fassade wie ich finde. Auch die Sockelzone ist gut gelöst. Eine gute Lösung für solch einen sperrigen Typus.

6

STPH | 13.01.2022 18:44 Uhr

@3reto ABER:

Gerade die Umkehr mit dem filigranen Sockel macht die Anlage aus. Die Dimensionen eskalieren nach oben, beginnend oben mit den Blockzähnen gefolgt von den oberen großen, kräftigen Fenstermodulen, zuletzt unten die schmalen zierlichen über den Grashalmen vielleicht. Eine Raumdifferenzierung von oben nach unten bis auf Menschenmaß.

5

Jan | 13.01.2022 18:14 Uhr

nicht kongruent

Irgedwie ist es ein seltsames Mischwesen;
Die Fassade spricht eindeutig die Sprache der Tektonik, das Innere hingegen ist strukturalistisch.

Das ist ein merkwürdiger Gegensatz. Vor allem, da die Fasade so stark geöffnet wurde.

4

peter | 13.01.2022 17:08 Uhr

aus der zeit gefallen

6400 präsenzarbeitsplätze für immer noch mehr lkw-verkehr auf den straßen dieser welt - geht's noch anachronistischer?

das könnte man vielleicht zu netten loft-wohnungen umbauen, um die kurve noch zu kriegen.

3

reto | 13.01.2022 16:58 Uhr

what the?

An sich ganz OK bis sogar dezent schick. Ich mag auch diese Innenräume mit leichtem, aber nicht übertriebenen Idustrieflair. Auch die Fassaden find ich gut (in der Annahme, dass es auch Möglichkeiten zur Verschattung gibt).
ABER: was ist das für ein missratener Sockel? Der passt weder in Höhenproportion, noch in seiner vertikalen Gliederung zur den darüber liegenden Fassaden. Das wirkt als ob hier aus zwei Projekten eins gemacht wurde. Grausig find ich das!

2

M. | 13.01.2022 16:14 Uhr

danke romanesco,

...besser hätte ich's nicht formulieren mögen.

Aus dem Pressetext des Bauherren:
"Nachdem wir Euren Städte mit unseren Mobilen zerstören, gelingt uns das nun auch mit den Immobil(i)en."

1

romanesco | 13.01.2022 15:45 Uhr

We are Motörhead / and we play rock ´n´ roll

Welch schöner Dinosaurier. Ein letztes Monument des Verbrenners, artgerecht mit dreigeschossiger Tiefgarage. Da verlässt man doch gerne sein Homeoffice!

 
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Blick auf den Eingang am Standort der Daimler Truck AG in Leinfelden-Echterdingen

Blick auf den Eingang am Standort der Daimler Truck AG in Leinfelden-Echterdingen

Großraumbüro in Leinfelden-Echterdingen

Großraumbüro in Leinfelden-Echterdingen

Daimler-Standort in Stuttgart Vaihingen für 4.200 Mitarbeiter*innen.

Daimler-Standort in Stuttgart Vaihingen für 4.200 Mitarbeiter*innen.

Konferenzraum am Standort Stuttgart Vaihingen

Konferenzraum am Standort Stuttgart Vaihingen

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