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24.11.2021

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Theodor Fischer und Oskar Pixis

Zwei Ausstellungen zur Münchner Moderne


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Der Münchner Architekt und Stadtplaner Theodor Fischer (1862–1938) hat nicht nur die bayerische Landeshauptstadt maßgeblich geprägt, er darf auch – wie etwa Peter Behrens in Berlin, Fritz Schumacher in Hamburg oder Karl Moser in Zürich – als ein „Vater der Moderne“ verstanden werden. Die Liste der Architekten, die im Büro des Mitbegründers und ersten Vorsitzenden des Werkbundes arbeiteten oder beim ihm studierten und später zu Protagonisten des Neuen Bauens wurden, ist jedenfalls beeindruckend.

Für den jungen Le Corbusier zählte er im Gründungsjahr des Werkbundes 1907 sogar zu den „größten Künstlern Deutschlands“. Zwei kleine Ausstellungen in München samt Begleitpublikationen werfen nun einen fokussierten Blick auf unterschiedliche Facetten der Arbeit von Fischer und seines engeren Umfeldes.

Ab morgen, Donnerstag 25. November 2021 läuft im Pavillon 333 im Kunstareal die von Wittfrida Mitterer und Horst Hambrusch kuratierte Ausstellung „Theodor Fischer in Tirol. Architekt der Zeitwende“. Die Wanderausstellung konzentriert sich auf zwei Projekte in Tirol, die Fischers Auseinandersetzung mit den alpenländischen Bautraditionen unter dem Vorzeichen der Reformarchitektur um 1900 nachvollziehbar machen. Auf einem Touchscreen und 30 Wandtafeln breiten die Kurator*innen aktuelle Fotos und reichlich Archivmaterial aus.

Die Ausstellung geht auf auf eine Initiative des Kuratoriums für Technische Kulturgüter in Bozen und des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck zurück. In München wird sie in Kooperation mit Florian Naglers Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren an der TUM gezeigt. Zur Ausstellung ist eine Publikation erschienen.

Bereits heute, Mittwoch 24. November 2021 eröffnet um 17:30 Uhr an der Hochschule München die Ausstellung „Oskar Pixis (1874–1946). Architekt in München“, die dem weitgehend unbekannten Büroleiter Fischers gewidmet ist. Gut zwanzig Jahre spielte Oskar Pixis eine tragende Rolle in Fischers Büro und darf als entscheidender Mitautor wichtiger Bauten gelten. Die von Rainer Schützeichel kuratierte Ausstellung widmet sich jedoch nicht den Arbeitsabläufen im Büro Fischer, sondern dem eigenständigen Werk Pixis’, der erst 1924 den Sprung in die Selbstständigkeit wagte und eine unspektakuläre, in ihrer moderaten Haltung aber für München umso typischere Wohnhausarchitektur schuf.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer zweiteiligen Seminarreihe Schützeichels und wird von der Publikation Oskar Pixis. Wohnbauten der 1920er und 1930er Jahre in München begleitet, die im Deutschen Kunstverlag erschienen ist. Coronabedingt ist die Ausstellung nur heute und auf einer Kuratorenführung am Freitag, 3. Dezember (17–18 Uhr) zu sehen; zu beiden Veranstaltungen muss man sich per E-Mail anmelden, es gilt 2G.

Schade, aber letztlich nicht tragisch, denn auch in diesem Fall gibt es ja ein Buch, in dem nicht nur eine Auswahl an Bauten vorgestellt wird, sondern in dem Pixis’ Enkel Christian Pixis darüber hinaus beschreibt, wie sein Großvater als direkter Nachbar von Fischers „Laimer Schlössl“ im damals noch dörflich geprägten Viertel ein „hippieartiges Laissez-faire“ mit großem Garten und Nutztierhaltung führte. (gh)

Ausstellung „Theodor Fischer in Tirol. Architekt der Zeitwende“
Laufzeit: 25. November bis 9. Dezember 2021
Ort: Pavillon 333 an der Pinakothek der Moderne, Türkenstraße, 80333 München

Ausstellung „Oskar Pixis (1874–1946). Architekt in München“
Eröffnung: Mittwoch, 24. November 2021, 17:30 Uhr
Kuratorenführung: Freitag, 3. Dezember, 17 Uhr
Ort: Lichthof der Fakultät für Architektur an der Hochschule München, Karlstraße 6, 80333 München


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

schlawuki | 26.11.2021 11:38 Uhr

fett

ah, sehr schön.
die beiden fettfeisten vertreter der vorkriegsmoderne meiner stadt.
ich mag das.
wir sind so, wir münchner.
glaubt mir, liebe berlinerinnen und berliner.
fett
feist
und immer mit panamahut
auch im winter
aber die siedlung in neuhausen ist legendär und seit fast hundert jahren ein vorbild
für euch
liebe berlinerinnen und berliner.

 
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 Theodor Fischer, Post- und Sparkassengebäude in Hall, Tirol (1910)

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Großsiedlung Neuhausen, 1928–33, von Oskar Pixis realisierte Zeile in der Balmungstraße

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Oskar Pixis – hier um 1930 in der Großsiedlung Neuhausen – war rund zwanzig Jahre Büroleiter Theodor Fischers und sein Nachbar in München-Laim.

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Oskar Pixis (rechts) und Theodor Fischer im Garten ihrer Häuser an der Agnes-Bernauer-Straße in München-Laim, 1929

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