Zwei Ausstellungen und eine Buchpräsentation widmen sich in den kommenden Tagen in Berlin dem Erbe jüdischer Architekt*innen in Mittelosteuropa. Im Rahmen der „Triennale der Moderne“ werden die Veranstaltungen von der Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten (GjA) geplant.
Morgen, Freitag, 11. November 2022 eröffnet die Ausstellung „Urbane Netzwerke der Moderne und die Bauten jüdischer Architekt*innen in Gdynia/Polen“, die sich der klassischen Moderne in Polens wichtiger Hafenstadt Gdynia bei Danzig widmet. Im Laufe der Ausstellung wird am Donnerstag, 17. November eine Podiumsdiskussion stattfinden. Im Zuge dessen wird Robert Hirsch (Stadtkonservator von Gdynia) mit Malgorzata Jedrzejczyk (Pilecki-Institut), Marek Stepa (Leiter der Abteilung Denkmalschutz in Gdynia) Architekt Winfried Brenne und Thomasz Kurianowicz von der Berliner Zeitung diskutieren.
Am Sonntag, 13. November 2022 um 20 Uhr eröffnet eine Ausstellung zur Stadt Lviv. „Moderne in Lviv und der Beitrag jüdischer Architekt*innen“ stellt unter anderem Ferdynand Kassler (1883–1942) als prägenden Architekt der Stadt vor. Kassler gilt als „Erfinder der galizischen Moderne“. Zur Eröffnung sprechen Bohdan Cherkes (Lviv Polytechnic National University) und Jörg Gleiter (TU Berlin). Außerdem wird es einen aktuellen Bericht aus Kharkiv von Svetlana Smolenska (ICOMOS) geben.
Im Zusammenhang mit der Eröffnung am Sonntag wird bereits ab 18 Uhr die Publikation Osteuropäische Moderne. Beiträge jüdischer Architekt*innen vorgestellt. Die Herausgeber*innen Günter Schlusche, Ines Sonder und Jörg Gleiter diskutieren in dem Buch die Beiträge jüdischer Architekt*innen an den Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts. Das Buch ist im Universitätsverlag der TU Berlin erschienen und als kostenfreier PDF-Download erhältlich.
- Ausstellung: Urbane Netzwerke der Moderne und die Bauten jüdischer Architekt*innen in Gdynia/Polen
Eröffnung: Freitag, 11. November 2022, 18 Uhr
Termin: 12. bis 24. November 2022
Ort: BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz, 10587 Berlin
- Ausstellung: Die Moderne in Lviv und der Beitrag jüdischer Architekt*innen
Eröffnung: Sonntag, 13. November 2022, 20 Uhr
Termin: 14. bis 23. November 2022
Ort: TU Berlin Architekturgebäude (Forum), Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin
- Buchvorstellung: Osteuropäische Moderne. Beiträge jüdischer Architekt*innen
Termin: Sonntag, 13. November 2022, 18 Uhr
Ort: BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz, 10587 Berlin
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter info@juedische-architekten.de.
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Klaus Schäfer | 25.11.2022 23:24 UhrModerne und Städtebau
Gdynia - eine sehr schöne Stadt, im Wesentlichen aus den 1920ern, die beweist, dass moderne Architektur und ein Städtebau, der auf dem Prinzip einer Blockrandbebauung aufbaut, kein Widerspruch bedeuten muss.