Der im Zuge der anstehenden Olympiade errichtete Neubau einer Sportanlage in Peking ist Anlass, dem Architektenteam
TeamMinus (Peking) eine Ausstellung zu widmen. Gleichzeitig ziehen
ab Freitag, 21. Januar ins
Aedes Berlin
Mad arkitekter aus Oslo ein. Sie bauen in den nächsten Jahren in Berlin-Kreuzberg das
Aufsehen erregende Holzhochhaus WoHo. Drei weitere Projekte aus Oslo sind in ihrer Werkschau zu sehen. Stoff genug für eine Doppelausstellung, mit der das Architekturforum jetzt das neue Jahr einleitet.
Drei Austragungsorte bilden den Rahmen für die 24. Olympischen Winterspiele in China, die am 4. Februar trotz Pandemie und kritischer Stimmen eröffnen werden. Neben Peking finden die Wettkämpfe auch in Yanqing und Zhangjiakou statt. Den einzigen Neubau in Peking, wo ansonsten weitgehend auf Sportstätten der Sommerspiele 2008 zurückgegriffen werden konnte, bildet die Anlage
Big Air Shougang im gleichnamigen Industriepark am westlichen Stadtrand. Die Anlage wird den Freestyle-Skiing und Snowboard-Wettkämpfen gewidmet sein, interessant hierbei ist jedoch der größere Kontext. So stellt die Kulisse das ehemals größte Stahlwerk der Region dar, das nun auch über die Olympiade hinaus einer Konversion zum öffentlichen Raum unterzogen wird.
Entworfen hat die neue Sportstätte das Architekturbüro
TeamMinus rund um den Architekten
Zhang Li von der
Tsinghua Universität in Beijing. Neben der Sprungbahn, die im Mittelpunkt der interaktiven Aedes-Ausstellung steht, spielt das Thema Bewegung auch bei drei weiteren Projekten aus der Feder der Pekinger Architekt*innen eine Rolle. So werden das
Jianamani Visitor Centre in der Provinz Quinghai, das unterirdische Kulturzentrum
Piazza and Art Space Gujiaying Village in Yanqing sowie das
Aranya Ideas Camp and Community Centre in Qinhuangdao illustrativ vorgestellt.
Einen ganz anderen Erdteil repräsentiert das Büro
Mad arkitekter aus Oslo. Die parallel eröffnende Ausstellung im Aedes widmet sich der norwegischen Tradition des "dugnad", die eine Grundlage für Freiwilligenarbeit und gemeinschaftliche Solidarität darstellt. Diesem Prinzip folgt auch das interdisziplinäre Team von Mad arkitekter in seiner Arbeit, die neben Architektur auch Möbeldesign und Stadtquartierplanung umfasst. Exemplarisch soll das anhand von vier Projekten aufgezeigt werden. Dazu zählt neben dem geplanten Holzhochhaus
WoHo in Berlin-Kreuzberg etwa das Umnutzungsprojekt
Kristian August Gate 13 in Tullinløkka in Oslo, der Beitrag
Recipe for Future Living, der 2019 den internationalen Wettbewerb
Reinventing Cities gewann und derzeit im Osloer Stadtteil Stovner realisiert wird, sowie das Umnutzungsprojekt eines historischen Theatersaals namens
Festiviteten in Larvik südlich von Oslo.
Anlässlich der Eröffnungsveranstaltung am 21. Januar 2022 sprechen
Kristin Feireiss von Aedes Berlin, Stadtplaner
Eduard Kögel vom
Berliner studio eduard koegel sowie
Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur der Bauwelt über die Ausstellung von TeamMinus. Im gleichen festlichen Rahmen diskutieren
Hans-Jürgen Commerell von Aedes, der norwegische Botschafter in Deutschland
S.E. Petter Ølberg sowie
Jonny Klokk von Mad arkitekter über den norwegischen Beitrag.
Die Ausstellungen sind nur unter den aktuell geltenden Schutzmaßnahmen zugänglich. Für die Eröffnungsveranstaltungen gilt die 2G-Plus-Regel sowie Maskenpflicht, eine Anmeldung ist erforderlich.
Ausstellung: Urban Economics – Vom Stahlwerk über die Olympischen Spiele zum öffentlichen Raum: Zhang Li / TeamMinus at Tsinghua University Beijing
Ausstellung: Mad About Dugnad – Gemeinsam arbeiten, besser bauen: WoHo Berlin und drei weitere Projekte von Mad arkitekter, Norwegen
Termin: jeweils 22. Januar bis 10. März 2022
Eröffnung beider Ausstellungen: 21. Januar 2022, 18:30 Uhr nur über Anmeldung und mit 2G-Plus
Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstraße 18-19, 10119 Berlin
Fotos: Bu Lei, Kyrre Sundal, Firat Aysim
Zum Thema:
aedes-arc.de
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