Manchmal hilft auch keine Sanierung mehr. Die Albert-Schweitzer-Schule im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim befindet sich in schlechtem Zustand – und soll durch einen Neubau am nördlichen Ortsrand ersetzt werden. Im Wettbewerb für die Ganztagsschule gab es gleich zwei erste Preise. Die Jury, in der u.a. die Architekten Hilde Lèon (Berlin), Roland Burgard (Frankfurt) und Zvonko Turkali (Frankfurt) saßen, zeigte sich in der Beurteilung auch kritisch – besonders in puncto Realisierbarkeit. Drei der 23 eingereichten Vorschläge wurden mit einem Preis ausgezeichnet, des Weiteren vergab die Jury fünf Anerkennungen.
Zwei 1. Preise:
3. Preis:Anerkennungen:Die Berliner
AFF Architekten gehörten neben den Kopenhagener Studios 3XN und Dorte Mandrup, den Baufröschen aus Kassel,
NKBAK Architekten aus Frankfurt und der Grupo Aranea aus Alicante zu den gesetzten Wettbewerbsteilnehmern. Ihr Entwurf zeichne sich durch „ihren konzeptionellen Ansatz, ihre räumliche Qualität, sowie durch ihren architektonischen Ausdruck aus“, lobt die Jury den ersten Preis von AFF. „Die innere Organisation ist übersichtlich konzipiert mit Cafeteria, Bibliothek und Mehrzweckraum im Gegenüber des Eingangs. Das Motiv einer Holzlamellenfassade ist bekannt, doch an dieser Stelle gut als durchlaufendes Band im ersten Obergeschoss eingesetzt. Unter wirtschaftlichen Aspekten zeigt sich die Schule kompakt, allerdings führt der umlaufende Balkon mit den zusätzlichen Lamellen zu erhöhten Baukosten. Dadurch entfallen alle Fluchttreppenhäuser. Insgesamt ist diese Arbeit ein gestalterisch und funktional sicheres, gut durchdachtes Konzept.“
Auch der Entwurf von dem Waldkirchner Büro
ssp planung überzeugte die Jury: „Insgesamt handelt es sich um einen für den Ort und die Schule sehr eigenständigen Beitrag, der in vielfacher Weise die an die Auslobung gestellten Erwartungen erfüllt. Die Verfasser entwickeln ein unverwechselbares Schulbauvolumen, das in Form und Geste die Bedeutung des Hauses als öffentliches Gebäude herausstellt. Die große Auskragung über dem Haupteingang zum Vorplatz am Rübenberg definiert eine eindeutige Adresse und entwickelt eine einladende Geste. Ob eine wirtschaftliche Realisierbarkeit tatsächlich gegeben ist, wird im Preisgericht zum Teil angezweifelt. Der Grund hierfür sind die konstruktiv und bauphysikalisch anspruchsvollen Anschlussdetails.“
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, beide Siegerprojekte als Grundlage für die weitere Entwicklung zu nehmen und die Entwürfe hinsichtlich der Kritikpunkte und mit dem Ziel einer wirtschaftlicheren Umsetzung des Raumprogramms überarbeiten zu lassen. Der Wettbewerb wurde von dem Darmstädter Büro WerkStadt Architekten betreut, die Jurysitzung fand Ende Juni statt.
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