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16.12.2020
Berliner Bauakademie
Zur Neuausschreibung des Direktorenpostens
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Stefan Frischauf | 19.12.2020 11:55 Uhr"Eliten" und "Teil-Eliten" und "wasserdicht verfahren"
Danke, Florian Heilmeyer.
Ich mache jetzt hier mal den Nietzsche: ist eh alles völlig wasserdicht verfahren. Auf den Grund wer weiß welchen Tümpels.
Vor rund einem Jahr hat der damals noch Chefredakteur (CEO) des Baumeister noch von "Teileliten", die sich in der Bekämpfung solcher Auswüchse wie der vormaligen Stellenbesetzung der Schinkelschen Bauakademie nicht einig seien gesprochen. Mit "Elitendünkel" habe ich reichlich unangenehme Erfahrungen. Dialog gab es darüber auch nie. Im Februar dann habe ich mein rund 25 Jahre bestehendes Baumeister-Abo gekündigt.
Nun ja. "Post-faktisch" und "post-demokratisch" sind wir ja schon länger. Wie tief aber auf dem Grund welchen Gewässers sinken wir noch, bevor wir dann jammernd eingestehen müssen, dass die "Post-Post-Post-Moderne" schon lange nicht mehr "modern", sondern zutiefst autokratisch und feudalstaatlich ist? Der einzige, der mir da in den letzten Jahren irgendwie noch Antworten auf solche u.ä. Fragen liefern konnte, war Will Shakespeare in seinem "Sturm".
Immerhin: das Spätwerk des guten Mannes aus Stratford-upon-Avon wird von vielen als "Komödie" bezeichnet.
Immerhin.
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Slate | 17.12.2020 16:42 Uhr@Leidinger
Das wäre ein Versuch wert. Ich wäre ja auch für Toiletten auf halber Treppe bei den gelabelten Wohnprojekten mit WDVS-Historismus.
Yikes, an welcher Prüfung drohen Sie denn zu scheitern gerade? Vielleicht kann man helfen?
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Leidinger | 17.12.2020 13:45 UhrBauakademie Berlin
Ich sach mal: Die Bauakademie exakt so aufbauen, wie Schinkel sie gebaut hat. Version 1836 also. Innen und außen. DANACH dann einen Direktor suchen, der sich für dieses Gebäude etwas Gutes ausdenken kann. Ist dann allerdings nicht barrierearm, aber so ist die deutsche Geschichte eben.
ALLES ANDERE IST QUARK!
Und am meisten ängstigt mich immer noch die Vorstellung, da so eine total hingekotzte Bauakademie zu sehen, bei der die Fassade schick rekonstruiert ist und dahinter sieht man die modernen Lüftungsdecken quietschend gegen die Fenster branden. Am besten noch einen Außenaufzug.
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Mainzer | 17.12.2020 10:22 UhrJuristen
... sind offenbar weiterhin + vielerorts sehr erfolgreich auf "Kaperfahrt im Bauwesen":
Diese sind geradezu meisterlich aktiv, wenn es darum geht, Stellenausschreibungen so lange zu verdrehen bzw. proaktiv "weichzuspülen", bis praxiserprobte Baumeister sich gar nicht mehr bewerben wollen oder können.
So mutiert manche Bau-Abteilung in der hoheitlichen Bauverwaltung bereits zum Appendix der Personalabteilung zur wohlfeinen Platzierung von getreuen Mitarbeitern ohne baufachlichen Hintergrund. Es wäre daher konsequenterweise zu überlegen, ob im juristischen Examen nicht per se 2 Wochen Baustellenpraktikum eingefordert werden sollten: Sodann deckt der Jurist proaktiv alles "Bau-affine" auf seinem weiteren Schaffensweg lückenlos ab.
Damit verliert das Bauen im Verantwortungsbereich der öffentlichen Hand vollends an endogen notwendiger Expertise, visionärer Kraft und an Experimentierfreude, die dass Bauen in Zukunft so dringend braucht.
Hauptsache juristisch wasserdichte Verfahren, für wen oder was auch immer ...
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Dr. Yikes | 17.12.2020 09:41 UhrPlay it again
Wir brauchen unbedingt noch einen Wettbewerb, bei dem dann autistische Architekturstudenten so tun können, als gelinge ihnen vielleicht ein besserer Entwurf als Karl Friedrich f*cking Schinkel.
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auch ein | 17.12.2020 09:05 Uhrarchitekt
...also da hätte man den pronold ja besser gelassen, der kennt sich wenigstens mit der materie bischen aus und nicht nur mit excel-tabellen der finanzierung.....
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Lars K | 16.12.2020 19:51 UhrAufregung
Ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn da auch Bauindustire und Handwerk ausstellen dürfen, so what. So viel schlechter als das Jahresprogamm im DAM wäre es dann auch nicht unbedingt. Alle Inhalte müssen irgendwie bezahlt werden, warum also nicht auch in der Bauakademie und mitten in Berlin, das passt doch wunderbar und kann immer noch ein überzeugendes Haus werden.
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mr-arcgraph | 16.12.2020 17:07 UhrQuelle
Gegenüber wem hat Herr Pronold erklärt, "sich auch angesichts der deutlich aufgeweichten Stellenausschreibung nicht noch einmal bewerben zu wollen"
Ihnen gegenüber?
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Wolfgang Schoele | 22.12.2020 12:36 UhrBauakademie
Herr Heilmeyer äußerte sich bereits vor Jahresfrist zur Besetzung des ersten Gründungsdirektors der Bundesstiftung Bauakademie und bezog sich auch auf den "Offenen Brief" aus der erweiterten Architekturszene, deren Ansichten er weitgehend teilte. Eine Forderung, die Ausschreibung aufzuheben, folgte letztlich die Bundesstiftung, da es offenbar nicht möglich war, verständlich zu machen, dass getroffene Entscheidungen zumindest respektiert werden, wenn sie schon nicht bei anderen Ansichten akzeptiert werden können. Nunmehr bedauert er u.a. unter Bezugnahme auf eines von vielen Argumenten, die auf den Bauakademieforen der Bundesstiftung Baukultur, die im Jahr 2017 durchgeführt wurden, vorgetragen worden waren, "dass es für die Schinkelsche Bauakademie doch arg traurig sei, wenn sich bei der Bauakademie eine analoge Situation wie beim Schloss ergäbe und stellt wiederholend die Frage, was für wen gebaut würde, und dass der kommende Architekturwettbewerb unbedingt so zu formulieren sei, dass er Ideen zuließe, die eine Interpretation der historisch Hüllegemäß der neuen Inhalte zu zeigen. Die Machbarkeitsstudie der Bundesstiftung Bauakademie führt allerdings viele andere Positionen auf .Seine Äußerungen erwecken den Eindruck, dass entweder alles offen sei, oder die handelnden Stellen nicht wüssten, was sie täten. Dem stehen jedoch entgegengesetzte Veröffentlichungen des BMI und der Bundesstiftung Bauakademie gegenüber, die das künftige Aufgabengebiet der Bundesstiftung beschreiben. So ist es auch in der aktuellen Stellenausschreibung. Dort heißt es, daß es neben der Wiedererrichtung des Gebäudes von Karl Friedrich Schinkel es die Aufgabe der Bundesstiftung Bauakademie sein soll, "diese (etwas umgestelltes Zitat) als offene und barrierefreie Veranstaltungs-, Ausstellungs-, Kommunikations- und Akademieplattform für alle relevanten Themen des Planens, Bauens, der Stadt- und Siedlungsentwicklung im 21. Jahrhundert gemeinsam mit nationalen und internationalen Kooperationspartner*innen zu betreiben, und daß die Bundesstiftung die technische, wissenschaftliche und kulturelle Innovationskraft des Bauens und deren Interaktion mit wesentlichen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten unserer Gesellschaft deutlich machen und stärken soll."
Für die Leitung der Bundesstiftung kommt es nicht darauf an, daß die die gesuchte Person z.B. einen bauakademiewissenschaftlich kunsthistorischen Hintergrund hat, sondern wie vorstehend erwähnt auf Managementqualitäten. Unabhängig von der teilweise noch offenen Leitungsfrage der Stiftung sollte auch auf Grund des eingetretenen Zeitverzugs überlegt werden, ob sich der ausstehende Realisierungswettbewerb - kein reiner Architektenwettbewerb - auf eine Überarbeitung der bisherigen Vorschläge, die eine Rekonstruktion befürworteten, auf Basis des "best praxis" beziehen könnte. Ziel sollte sein, Voraussetzungen zu schaffen, dass die Bauakademie ehest möglich wie seinerzeit in 4 Jahren wieder errichtet werden kann.