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17.12.2021
Kollektiv, Bottom-Up und CAD
Zumtobel Group Award 2021 verliehen
Preise gibt es in der Architektur wie Sand an Meer. Doch nicht alle sind in der Auswahl ihrer Prämierungen auch tatsächlich nah dran an entscheidenden Themen unserer Zeit. Der „Zumtobel Group Award – Innovations for Sustainability and Humanity in the Built Environment“ ist es. Die diesjährigen Preisträger*innen adressieren, wie auch ihre Vorgänger*innen 2017, ein breites Spektrum innerhalb sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Es reicht vom kollektiven Wohnungsbau in Holz über eine Bottom-Up-Initiative, die mit sozial benachteiligten Frauen eigenen Wohnraum schafft bis zu einer Software-Innovation für zirkuläres Planen.
Das österreichische Lichttechnikunternehmen Zumtobel vergibt die Auszeichnung seit 2007 und nun zum sechsten Mal. Die Etablierung ist mit das Verdienst von Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell vom Aedes Architekturforum in Berlin. Insgesamt haben sich 220 Projekte aus 42 Ländern in den zwei Kategorien „Buildings“ und „Urban Development and Initiatives“ beworben. Erstmalig wurde außerdem der „Special Prize for Innovation“ verliehen. Die Jury unter Vorsitz von Kjetil Trædal Thorsen von Snøhetta Architects entschied sich für die folgenden drei Preisträger*innen:
Kategorie Buildings: La Borda Housing Cooperative in Barcelona von der Architekturkooperative Lacol (Barcelona)
La Borda entstand 2012 aus enger Zusammenarbeit der neu gegründeten, gleichnamigen Wohnungsgenossenschaft mit den Architekt*innen und entzieht sich als kollektives Eigentum den spekulativen Marktinteressen. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung war das sechsstöckige Gebäude die größte Holzkonstruktion Spaniens. Entscheidend war für die Jury jedoch vielmehr die soziale Qualität des Hauses. Allein 300 Quadratmeter sind der Gemeinschaft in einem gebäudehohen Atrium gewidmet. Das Projekt setzte sich damit unter anderem gegen das Therapiezentrum Anandaloy in Bangladesch von Studio Anna Heringer (Laufen) und das Tambacounda Maternity and Paediatric Hospital von Manuel Herz Architects (Basel) durch.
Kategorie Urban Development and Initiatives: Whole Block Outcomes - Rehabilitating Baltimore der Initiative Black Women Build (Baltimore)
Die Initiative Black Woman Build arbeitet mit sozial benachteiligten, schwarzen Frauen in Baltimore an der selbständigen Schaffung von eigenem Wohnraum. Dabei erlernen die Teilnehmerinnen die nötigen handwerklichen Fertigkeiten und bauen gemeinsam mehrere abrissbereite Häuser um, die sie danach als Eigentümerinnen selbst nutzen. Besonders lobte die Jury den Bottom-Up-Charakter des Projektes, das die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen in den Blick nimmt.
Special Prize for Innovation: Software-Tool RhinoCircular vom Circular Construction Lab an der Cornell University in Ithaca
Das CAD-Plugin ermöglicht bereits in frühen Entwurfsstadien die Bewertung von Umweltauswirkungen und Kreislauffähigkeit der geplanten Materialien. Mit dem Tool können Designentscheidungen simultan auf Parameter wie Lebensdauer und Recyclingeffizienz überprüft werden. Gegenüber anderen Bewerbungen zeichnet sich RhinoCircular, laut Jury, vor allem durch die gute Skalierbarkeit für unterschiedliche Industriezweige aus.
Text: Maximilian Hinz
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Kategorie „Buildings“: La Borda Housing Cooperative in Barcelona von der Architekturkooperative Lacol (Barcelona)
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