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19.02.2024
Hedonistisches DDR-Erbe
Zum geplanten Abriss des SEZ in Berlin
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Elisa | 21.02.2024 17:32 UhrPolitik
Sehr geehrter Herr Wulf,
vielen Dank für Ihren ausführlichen Artikel, der leider ohne Pointe endet. Das Hochtief-Projekt ist für mich ein weiterer Beweis dafür, wie die verschiedenen BRD-Regierungen in die Machenschaften der DDR, ja des gesamten Ostblocks verstrickt waren. Nur ein paar weitere Beispiele: Strauß-Honecker-Kredit, Internationales Terminal Flughafen Scheremetjewo II, IKEA-Möbel Made in GDR, etc. Frage: Wie viele Jahre wurde der Ostblock vom Westblock künstlich am Leben gehalten und ausgeblutet? Wie viele Menschen mussten in dieser Zeit an der Mauer und in den Gefängnissen sterben? Braucht es dafür heute teure Denkmäler? Bitte nein, danke!
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Peter Wulf , Dipl.-Ing.Architekt TEAM SEZ Hochtief 1981 | 21.02.2024 15:25 UhrSEZ Planungsteam HT Berlin und Bauleitung
Ich war als Dipl.-Ing.Architekt bei Hochtief Berlin im Planungsteam . Wir haben unter Führung von Günter Reis und Fundel Tröger am internationalen Wettbewerb zum SEZ teilgenommen ,
nach Beauftragung Genehmigungsplanung, Ausführung
und Bauüberwachung . Ich war für Bauteil 1 / Verwaltung / Eisbahn / Anlieferung sowie Brandschutzprojekt / Genehmigung verantwortlich
Durch Dauervisum für DDR von 1978-1989 während der gesamten Bauzeit bei Baubesprechungen ,Abnahmen bis zur Einweihung vor Ort
M.E. müsste für einen erneuten Betrieb die Alu/Glasfassde Fenster etc ersetzt werden, da sie schon damals nicht dem techn. Standart Therm. Trennung etc. entsprach sonder nur aus einfachen Aluprofilenund Isolierverglasung. Gesamte Schwimmbadtechnik ebenso.
Ein Abriss diese massiven Stahlbetongebäudes wird sehr aufwendig /teuer sein ebenso die gesamte Logistik im Vergleich zur Zentralregierung
im Vergleich zur damaligen Situation /Zentral regierung DDR.
Das Projekt SEZ war eine Politische Entscheidung zur Versorgung der DDR Bürger in Ostberlin und Statussymbol gegenüber Westberlin und BRD dort gab es damals kein vergleichbares Sport und Erholungszentrum für die umliegende Bevölkerung.
Die Aufbauleitung Sondervorhaben Berlin unter Prof.Dr.Ehrhardt Gißke unternahm umfangreiche Besichtigungen vergleichbarer Schwimmbäder mit Projektleitung HT Berlin in BRD Schweiz etc.
z.B. Bowlingbahn von Brunswick war die modernste in Europa
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The Last Raving Architect | 21.02.2024 12:01 Uhrzurück zum eigentlichen Thema...
Historische Schwimmbäder werden in Berlin eigentlich gut erhalten und saniert. Das zeigt auf besonders beeindruckende Weise das Oeuvre der hoch geschätzten Kollegen Andreas Veauthier bzw. Büro av-a. Das SEZ ist m.E. kein herausragendes Beispiel für irgendwas. Punkt! Aber ich plädiere dafür, dass die Baumaterialien Recycling erfahren und an selbiger Stelle ein Gebäude mit ähnlichen Content errichtet wird. Darin sollte unbedingt dann auch der Plastik Seehund, den Herr Dünsch gern für seinen Freund haben wollte, an würdevoller Stelle Reused werden. Dann müssten doch alle vor Glück überschäumen. Beste Grüße aus Braunschweig im Westen von Berlin :)
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maestrow | 21.02.2024 10:39 Uhrspäte Besorgnis
das eigentliche Drama des SEZ war ja die Posse um den Verkauf des Areals an einen windigen Investor der nie ernsthaft die Absicht hatte, etwas anderes als Bauerwartungsland zu erwerben. Damit war das Schicksal des spektakulären Gebäudes schon vor 21 Jahren besiegelt. Jetzt allerdings den Erhalt des ruinierten Gebäudes zu fordern ist schon etwas sehr spät. Da hätten die Briefautorinnen und -autoren vielleicht etwas früher aufwachen müssen. Zeit genug wäre gewesen. Die Frage des Erinnerungswerts wird sich angesichts der Kosten nur mehr akademisch erörtern lassen. Immerhin ein gutes Beispiel, wie kurzsichtige Stadtpolitik öffentliche Güter verwirtschaftet, dafür gibt es hier ein weiteres beindruckendes Berliner Exempel.
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solong | 21.02.2024 10:36 Uhr... hört auf ...
... mit diesem ewigen verweis auf ... ddr-erbe ... wenn es denn architektonisch gut wäre ... wäre das ja verständlich ... so ist das ding ... eine eher gruselig "zu sammengewürgte" baumasse .... ohne nennenswerte gestalterische noch städtebauliche qualitäten ...
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Christian | 20.02.2024 19:02 UhrRadieren statt Sanieren
Als 6-jähriger Junge vom Dorf zu Besuch bei meiner Tante in Friedrichshain, morgens allein beim Bäcker Schrippen holen - Nachmittags ins SEZ. Damals war es ein einprägsames Gebäude verbunden mit wunderbaren Erlebnissen. Die Einstufung von Baukultur scheint in Ostberlin wie beim Palast offensichtlich politisch geprägt zu sein und nicht gesellschaftshistorisch.
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The Last Raving Architect | 20.02.2024 18:07 Uhr#peter
Also ich mag was ich da lese, denn ich bin dann wohl doch nicht so ganz allein. Und mit mit dem Tresor Areal ist das ja auch so eine Sache gewesen. Das ist dann eben der Lauf der Dinge. "Denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht." Herzliche Grüße an alle die auch noch dabei waren :)
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... | 20.02.2024 16:46 Uhrworüber arcseylers argumentation stolpert ist...
...der versuch, eine (an sich schon fragwürdige) dichotomie zwischen westlichem und östlichem bauen aufzumachen, die hier nur unter der bedingung zu haben ist, dass eine eben noch westeuropäische gegend in und rund um ostberlin in den gegenstandsbereich eines wie auch immer gearteten ostens einbeschrieben wird, der gleichzeitig mehr imagination und projektionsfläche als genauer beobachtete wirklichkeit zu sein scheint.
ist der fun-palace ohne den wolkenbügel denkbar?
wie ordnet man den berliner fernsehturm ein?
ist die rekonstruktion des stadtschlosses, dessen original einst von osten her gebaut wurde, nicht der eigentliche westdeutsche architekturimport in den ehemaligen osten der stadt, der mal der östliche rand des westteils einer anderen doppelstadt war?
fliegen nicht sowohl die kosmonauten als auch die astronauten ins weltall?
wer hat's erfunden und wer hat bei wem spioniert?
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Berno | 20.02.2024 15:26 UhrSEZ Berlin
Immer nur abreissen, nicht sanieren,ist ja ein Ostbau mit "Westbeteiligung". Manche Städte im Norden würden sich über solch einen Bau freuen. HH z.B. hat jahrelang Dir Alsterschwimmhalle saniert, Kiel mit viel Ärger und Mühen ein "Hörnbad" nach Jahren der Verzögerung fertiggestellt
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arcseyler | 20.02.2024 14:14 Uhr@6 wo ist..
ok das mit dem schwedischen Generalunternehmen beim Palast der Republik kann ich nicht finden. Also Hut ab vor den DDR Bauschaffenden.
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Peter Dünsch | 20.02.2024 13:13 UhrFrage:
Kann man den Plastik Seehund käuflich erwerben?
...Ich frage für einen Freund
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peter | 20.02.2024 13:06 Uhr1995 beim letzten lovepark von sven väth
gewesen. UNVERGESSLICH. danach haben wir jeden love parade-sonntag dann im tresor gefeiert. what a time!
und sehr schade um das SEZ. befrendlich, mit welcher manie man DDR-geschichte ausradieren will.
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Wo ist | 19.02.2024 22:36 Uhrdenn
der "Kritiker" hier? Wir warten auf die Tirade! Besonders nach arcseylers "infamer" kultureller Appropriation? Palast der Republik ein Westimport. Da sollten doch die Emotionen hoch her gehen!
(Ja, Ja: es ist schade um das SEZ! Da verbinde ich ein paar Erinnerungen mit.
Aber man kann mit ein paar intelligenten Eingriffen auch so ein veraltetes Haus retten. Was MVRDV (ja genau die!) in Triana mit der "Pyramide" gemacht haben ist zum Beispiel genial. Mit etwas Lockerheit kann man aus allem etwas machen. Man muss nur den Arsch bewegen.....)
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... | 19.02.2024 20:36 Uhr@Gustav Baumann
Sie sagen "wir" und sprechen von "uns" und "unseren" Bedürfnissen. Wen meinen sie damit, für wen glauben sie zu sprechen, wessen Bedürfnisse sprechen sie an? Das frage ich mich angesichts der BEobachtung, dass es eine Mengen Menschen gibt, die sich für einen Erhalt und eine Weiternutzung des SEZ starkmachen oder sich das zumindest gut vorstellen können...
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arcseyler | 19.02.2024 19:04 Uhr......
schon komisch, wie das linke Herz ausgerechnet an westlicher Importarchitektur hängt, wie auch beim Palast der Republik. Beides eigentlich Denkmäler für die Sehnsucht nach westlichem Standard und Opulenz und wohl letztendlich von diesem auch finanziert. Letztendlich eine Auswanderung zuhause.
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The Last Raving Architect | 19.02.2024 17:17 UhrSven Väth 1994 @ SEZ 4 ever!
"The Message is Feierei Alder!"
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Jan M. | 19.02.2024 16:18 UhrManchmal ja, manchmal nein!
Der Palast der Republik hat es leider seinerzeit nicht in die näher Auswahl eines Denkmals geschafft. Dafür wäre aus verschiedensten Gründen eine breite Unterstützung wirklich wichtig gewesen - architektonisch, historisch, politisch, kulturell.
Manchmal ja, manchmal nein - ist das eine Frage der Zeit?
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Gustav Baumann | 19.02.2024 16:09 UhrBitte nicht !
Wer soll denn mit diesem verkorksten Ding noch glücklich werden? Im besten Fall könnte daraus ein häßliches und altmodisches Schwimmbad werden.
Wollen wir das wirklich?
Es ist besser, wenn wir die denkmalpflegerische Prinzipienreiterei zur Seite legen und ein sinnvolles Konzept auf den Tisch legen, dass unseren heutigen Bedürfnissen entspricht.
Das SEZ im Jahr 1987. Foto: Gerd Danigel
Rückseite des SEZ in Richtung Volkspark Friedrichshain. Foto: Mathias Schnell
Innenraum des Sport- und Spaßbades. Foto: Mathias Schnell
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Architektentraum | 20.03.2024 19:44 UhrWenn die lieben Nachbarn wieder argumentieren...
In 20 Jahren haben sich die lokalen Bedürfnisse eben verändert. Der akute Wohnraummangel schlägt den Bedarf an Spaßbad oder professioneller Nostalgie. Solche gutgemeinten Initiativen sind leider Teil des Problems und nicht der Lösung.
Die Architektur-Szene, "die deutsche und internationale Fachwelt", die so besorgt ist um die "lokale Identität" und "Architekturtouristen", zeigt sich als abgehoben und weltfremd.