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09.07.2012

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Monumente des Alltags

Zum Tod von Walter A. Noebel


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„Wir haben einen Freund verloren“, schreiben Max Dudler, Paul und Petra Kahlfeldt, Jan Kleihues, Hans Kollhoff, Christoph Mäckler, Fritz Neumeyer und andere in der FAZ vom Samstag über den Tod von Walter A. Noebel.

Walter Arno Noebel war als Architekt und Hochschullehrer ein bedeutender Vertreter des architektonischen Rationalismus und ein Vermittler der italienischen und deutschen architektonischen Kultur. Der 1953 geborene Kölner studierte in Berlin und war bekannt als Architekt, der sich einem strengen Rationalismus verpflichtet fühlte. Seine Stationen nach Fehling+Gogel bei Ungers und Gregotti haben seine Architektur geprägt. Doch seinen beruflichen Start erlebte er eben bei Fehling+Gogel – die Wolfgang Pehnt einmal als „Berliner Spätexpressionisten“ bezeichnet hat.

Aus Noebels gemeinsamer Arbeit mit Oswald Mathias Ungers enstand nach erfolgreichem Wettbewerb die Erweiterung der Messe Berlin. 1984 eröffnete Noebel ein eigenes Büro in Mailand, seit 1988 führte er sein Architekturbüro in Berlin. Dort entstanden auch seine wichtigsten Bauwerke wie die Havelbrücke in Berlin-Spandau (1993), die diese technische Aufgabe architektonisch als raumbildende und lastdarstellende Kunstaufgabe begriff, die Berufsschule Brillat Savarin in Berlin Weißensee (1996), das Bürogebäude am Leipziger Platz (1997) oder die Universitätsbibliothek der TU Berlin und der UdK (2002). In diesen Tagen wird seine Rathausbrücke am Berliner Schloß fertig gestellt. Sie zeigt Noebels architektonische Auffassung eines Ingenieurbauwerks – als Monument des Alltags wird sie im städtischen Raum stehen.

Als Gastdozent lehrte Walter Arno Noebel  u.a. an der ETH Zürich, der Universität Hannover und der Universität Bologna; seit 2000 hatte er den Lehrstuhl Gebäudelehre an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund inne; dort wirkte er zuletzt auch als Dekan.

Mitten aus dem universitären und architektonischen Leben wurde er herausgerissen; Walter Arno Noebel starb am 2. Juli 2012 nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin.


Zum Thema:

Ein Gespräch mit Walter A. Noebel in der Baunetzwoche#151 „Fehling Gogel Noebel“

Die Universitätsbibliothek der TU Berlin und der UdK
im Baunetz Wissen Sicherheitstechnik


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

solong | 28.08.2013 22:30 Uhr

tief betroffen ...

... ein großer verlust ... walter noebel ... hat eine sehr ernsthafte architekturauffassung vertreten und gelebt ... er wird fehlen ...

3

Anastasia Noebel | 05.02.2013 04:44 Uhr

Walter A. Noebel

Ich bin zufällig über diesen Artikel gestolpert und es freut mich sehr, zu lesen, dass mein Vater solch positive Erinnerungen hinterlassen hat.
Er ist an Krebs gestorben- es fing mit einem Lungenkarzinom an, welches dann in den hinteren Hirnbereich streute.

2

Claus Käpplinger | 18.07.2012 14:53 Uhr

Schockiert

Viel zu früh ist Walter Noebel gegangen. Er war stets ein sehr beredter Architekt, der Brücken zwischen verschiedenen Epochen und Lager schlug. Er war einer, der Architektur aus Leidenschaft und Überzeugung verfolgte, der wach und gebildet wie nur wenige Andere war.

1

Max | 12.07.2012 10:40 Uhr

Mein Beileid


Ich bin sehr ergriffen aufgrund der traurigen Nachricht. Ich habe Noebel als einen charmanten Professor erleben dürfen, auch wenn ich seine Architekturhaltung nicht immer teilen konnte. Ich erinnere mich, wie er gerne mal lachend eine Zigarette nach dem Kolloquium geraucht hat. Nun, dies ist mehr als 10 Jahre her inzwischen. Weiss jemand, an welcher Krankheit er gestorben ist?

 
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