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15.04.2021
Koryphäe der Tragwerksplanung
Zum Tod von Stefan Polónyi
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Karl Jankowski | 16.04.2021 07:11 UhrKeramion
Drei Jahre ist es her, dass wir mit unserem Büro anlässlich meines Geburtstags das Keramion von Neufert besuchten für das Polony das Tragwerk entwickelt hatte und uns der Meister plötzlich selbst gegenüber stand und uns die Konstruktion erläuterte. Er war ein ganz Großer und das Keramion ist eine seiner schönsten (und unbekanntesten) Schöpfungen.
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ixamotto | 15.04.2021 19:17 Uhr@Burckhardt Fischer
Vielen Dank für Ihren sehr schönen und erhellenden persönlichen Kommentar!
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Burckhardt Fischer | 15.04.2021 16:03 UhrZum Tod von Stefan Polónyi
1970 geriet ich als Architekturstudent an der TUB in der Vordiplomsprüfung zur Tragwerksplanung an den Prüfer Stefan Polonyi.
Die Prüfungsfragen umkreisten unseren Vorentwurf im damaligen Gruppendiplom. Unvorsichtigerweise erwähnte ich auf seine diesbezügliche Frage, unseren klotzigen Schottenbau u. a. auch als Vierendelträger konzipieren zu können.
Stefan Polónyi hakte hier ein und brachte uns in der Prüfung durch umsichtige Nachfragen dazu, den Ansatz für einen entsprechenden rechnerischen Nachweis zu entwickeln bzw. nahezu selbständig nachzuvollziehen.
Dieses und seine Vorlesungen bleiben mir unvergessen, insbesondere im Vergleich zu den sonst zeitgemäß oft mackerhaft auftretenden Kollegen, die uns "Künstler" gerne ihre Macht in Prüfungen spüren ließen.
Ihm sei Dank und als Lehrer ein wahrhaft ehrfürchtiges Gedenken!
St. Suitbert, Essen, 1964/65, Architekt: Josef Lehmbrock, Baustellenfoto
Stefan Polóny (1930–2021)
Belastungsnachweis für das Trapezdach, Nederlands Dans Theater, 1985, Architekt: Rem Koolhaas Office for Metropolitan Architecture
Tragwerksplanung für die Messe Leipzig (1992) von Gerkan, Marg und Partner und Ian Ritchie. Hier im Bild die Glashalle. Foto: Blackerking / CC-BY-SA-3.0 / Wikimedia Commons
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johi | 16.04.2021 17:48 Uhrdanke
In Dortmund an der Uni liefen in den 90er Jahren fast nur selbstzentrierte Professoren rum, auf sich und ihr Fortkommen konzentriert.... und Herr Professor Polonyi. Er hatte etwas zu vermitteln und lehrte tatsächlich. Er hielt das Dortmunder Modell der Zusammenarbeit von Ingenieur und Architekt hoch und füllte es mit Leben. Ich bin ihm für alles was er uns in den Konsultationen, Vorlesungen und Gesprächen beigebracht hat sehr dankbar, auch für den respektvollen Umgang mit seinen Studenten. Er ist und bleibt ein großes Vorbild.