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10.05.2021
Der Zukunft entgegen
Zum Tod von Helmut Jahn
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Henn12 | 12.05.2021 19:33 UhrSelbst im Tod einer der Ja sagte zum Leben
Danke Herr Jahn, sie waren noch einer der großen Erbauer. Sie haben Häuser gebaut (mag man sie oder mag man sie nicht), denen sie keine pseudointellektuellen Geschwüre überstülpen mussten um sich wichtig zu nehmen.
Einer der noch an das Leben (im positiven Sinne) glaubte und nicht an den heute gefrönten Nihilismus (wir müssen dies, wir müssen das, wir dürfen dies und das nicht mehr, wir haben bewusst darauf verzichtet, etc.).
Einer der noch wusste, dass "weniger nicht mehr, sondern einfach nur weniger" ist.
Das heutige allzu zeitgemäße wird vergehen, ihre Idee wird wieder entdeckt werden.
Wie war das nochmal "don't talk, buildt!"
Danke!
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schlawuki | 10.05.2021 18:41 Uhr@ Georg Döring
ich durfte zwar nur als student anfang der 90er jahre in münchen beim flughafenprojekt für ihn arbeiten und ich habe ihn auch nur einige male getroffen.
und obwohl er ein sehr kleiner mann war, war er omnipräsent ohne aufdringlich oder arrogant zu wirken.
das mit den porsches ist tatsächlich wahr und ich finde diese attüde im gesamtkontext eher sympathisch.
seine skizzen, die zum projekt auflagen waren immer sehr präzise und für einen jungen architekten beeindruckend weil sie immer auch das detail wiedergaben.
und in münchen sind die twintowers von jahn wesentlich prägnanter als beispielsweise der o2 tower von ingenhoven.
ich finde helmut jahn hat seinen platz in der architekturgeschichte absolut verdient.
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Georg Döring | 10.05.2021 17:14 UhrZum Tod von Helmut Jahn
Ich hatte das große Glück für ihn in Chicago arbeiten zu dürfen. Er hat mir in seiner fränkischen Manier gezeigt, was man unter 'Think Big' verstehen sollte. Sein Büro war streng und preußisch durchorganisiert mit einer klaren Hierarchie mit ihm im Zentrum! Man kann über seine Architektur geteilter Meinung sein, da sie in Gänze dem Ideal des 20 Jahrhundert angehört mit der Idee des ungebremsten Wachstums, gleichwohl hat er immer großzügig gedacht und entworfen. Seine Gebäude haben teilweise zu Recht ihren Platz in der Baugeschichte gefunden.
Dass er auf dem Fahrrad zu Tode kam, ist ein weiterer Beleg für seinen permanenten Bewegungsdrang, der sich auch in seiner Rennsegelyacht und dem giftgrünen 911er, der jeweils in jeder Stadt, wo er ein Büro besaß, auf ihn wartete, zeigte.
Helmut Jahn, 1940–2021.
Kansas City Convention Center, 1976. Foto: Steam Pipe Trunk Distribution Venue / CC BY 2.0 / Wikimedia
Messeturm in Frankfurt, 1990. Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 / Wikimedia
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Davide | 13.05.2021 17:24 UhrEr war eine Inspiration
für mich, der in Köln/Bonn aufgewachsen ist, wo seine Architektur durch Posttower, Flughafen oder seinen längst vergessenen Entwurf für das Beethoven-Festspielhaus sehr präsent.Seine Bauten waren immer optimistischer, formschöner und ausgefeilter als die seiner britischen Kollegen (Foster etc). In der Fachwelt, der Schönheit immer etwas suspekt ist, wurde sein Beitrag daher wenig gewürdigt. Es ist Zeit das nachzuholen!