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12.08.2010

Vom Märkischen Viertel zur IBA

Zum Tod von Hans Christian Müller


Er war längere Zeit Senatsbaudirektor in Berlin als Hans Stimmann: 15 Jahre lang, von 1967 bis 1982. Stimmann kommt zwar auch auf 15 Jahre (von 1991 bis 2006), aber bei ihm gab es eine dreijährige Unterbrechung im Amt. Die Rede ist hier von dem Architekten Hans Christian Müller, der am 9. August 2010 im Alter von 88 Jahren in Itzehoe gestorben ist. Das teilte die Akademie der Künste Berlin heute mit.

Müllers Schaffenszeit schließt den markantesten Umbruch in der Städtebaupolitik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein, der mit dem europäischen Denkmalschutzjahr 1975 datiert wird. Während zuvor fortschrittgläubige, spätmoderne Tabula-Rasa-Politik gefahren wurde (und Großsiedlungen auf die grüne Wiese geklotzt wurden), hat man sich ab 1975 der gewachsenen Stadt mit ihren historischen Spuren zugewandt. Müller war in beiden Denkungsarten an sehr wesentlichen Projekten beteiligt: Die Großsiedlung Märkisches Viertel hat er zusammen mit Georg Heinrichs und Werner Düttmann geplant, und die Internationale Bauausstellung (IBA) 1984/87 mit ihrem Leitbild der „behutsamen Stadterneuerung“ geht ebenfalls auf seine Anregung und Vorarbeit zurück.

1921 in Berlin geboren, bekam er 1950 sein Diplom an der Hochschule der Künste in Berlin. 1957 war er mit einem Gebäude an der legendären Interbau im Berliner Hansaviertel beteiligt. Seit 1953 arbeitete er in Partnerschaft mit Georg Heinrichs; das Duo plante vorrangig Wohngebäude in West-Berlin.


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