Wie heute bekannt wurde, ist der Berliner Architekt und Städtebauer Bernd Albers nach kurzer, schwerer Krankheit in der Nacht von Ostermontag auf Dienstag verstorben. Unter dem Leitspruch „Aufregend selbstverständlich“ trat er mit seinem Büro seit vielen Jahren für einen Städtebau in der Tradition der europäischen Stadt ein. So baute Albers beispielsweise an der Neuen Altstadt in Frankfurt am Main mit, war in das Projekt „Unvollendete Metropole“ des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin-Brandenburg involviert und engagierte sich in der „Planungsgruppe Stadtkern“, zu der unter anderem auch die amtierende Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt gehört, für eine „Wiedergewinnung der Berliner Mitte“.
1957 im westfälischen Coesfeld geboren, studierte Albers in den 1980er-Jahren Architektur an der Technischen Universität Berlin und an der damaligen Hochschule der Künste Berlin. Nach mehreren Jahren in Zürich kehrte er nach der Wiedervereinigung in die Bundeshauptstadt zurück. Im Jahr 2001 erfolgte dort die Gründung seines Büros Bernd Albers Gesellschaft von Architekten, 2010 wurde er Mitglied im Deutschen Werkbund Berlin. Auch als Hochschullehrer trat Bernd Albers in Erscheinung. Nach Stationen an der ETH Zürich und der Universität Bologna lehrte er ab 1999 als Professor für Entwurf und Baukonstruktion an der Fachhochschule Potsdam.
Nach der Realisierung prominent platzierter Bauten wie dem Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Stresemann-Quartier in Berlin sowie dem Stadtkaufhaus Das Gerber in Stuttgart, konnte sich Albers’ Büro in den letzten drei Jahren gleich in mehreren groß angelegten städtebaulichen Wettbewerben durchsetzen. Dazu zählen der erste Preis des „Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs Berlin-Brandenburg 2070“, einer von zwei ersten Preisen für die Wiederbebauung am zentral gelegenen Berliner Molkenmarkt sowie der Wettbewerbsgewinn zur Umgestaltung des Neustädter Markts und des Königsufers in Dresden. Nach dem überraschenden Tod des Architekten werden Silvia Malcovati und Stefan Lotz das Büro und die aktuellen Projekte weiterführen. (da)
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M. Fuhrmann | 22.04.2022 12:02 UhrKondolenz
Bernd Albers war ein ganz Großer der fast vergessenen Künste des Städtebaus und der Baukultur. Geradezu ein Baumeister der alten Schule im Geiste Schinkels. Sein Verlust ist schmerzlich. Es ist vor allem die Idee von Stadt, die durch seinen Geist fortleben wird: Für die Menschen, nachhaltig für die Umwelt, belebt, vital, vielfältig, stabil, nützlich, flexibel, attraktiv, schön, lebenswert. Alle Kraft seiner Familie und dem Architekturbüro Albers, welches das reichhaltige Erbe sicher würdig fortführen und weiterdenken wird!