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02.10.2023
Umbruch, Aufbruch
Zukunft Bau Kongress 2023 in Bonn und online
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Hinrich Schoppe | 04.10.2023 11:10 UhrAbbruchmoratorium
Na mal wieder viel Gelaber und Nabelschau.
Mein Eindruck.
Aber offenbar braucht es das.
Nun aber bitte Taten:
1. Genehmigungspflicht für Abrisse
Die Deregulierung des Baurechts hilft merkwürdigerweise immer nur bestimmten Gruppen.
Jeder der mit den Kommentaren zu Bauordnugnen gekämpft hat weiß, dass es ohne vernünfitge Regeln nur komplizierter wird. Und hinsichtlich der Abrissfreiheit darf es auf jeden Fall in die anderen Richtung gehen.
2. Umnutzungspflicht für Bestandsgebäude, soll heißen:
Wer abreißen will muss sich die Mühe machen,die Sinnhaftigkeit nachzuweisen. Schon klar, irgendjemand schreibt einem jeden Bau kaputt, aber es macht immerhin Mühe, hält auf und kostet Geld. Vielleicht hilft das schon, erstmal nachzudenken und dann erst zu handeln.
3. Stärkung Denkmalpflege, soll heißen:
Mehr Personal, mehr Geld. Alles was Denkmal heißt wird nochmals erschwert abzubrechen. Da darf der Eigentümer Kopfstand machen und mit den Zehen wackeln. Und dabei noch die Nationalhymne singen, richtige Strohe bitte.
4. Anpassung Vorschriften
Die vorhandenen Regelwerke, ob sie nun DIN oder DGUV oder Fachregel oder oder heißen, sind oftmals auf Umnutzungen nicht anwendbar, da sie Standardsituationen abbilden und Rechtssicherheit bieten sollen (Thema Gewährleistung usw.). Das klappt bei Altbauten nur bedingt. Also: Bitte dem Architekten ihres Vertrauens überlassen, was geht oder nicht. Jede Norm ist eine Absichtserklärung, die unter Realbedingungen zu prüfen ist. Da hätte er auch mal wieder was zu tun. Und bitte mit Verstand und Augenmaß bezüglich Gewährleistungen agieren. Lieber Wartungsverträge als Prozess- und Anwaltskosten. Ist billiger, zielführender und schont die Nerven.
5. Förderung Umnutzung
Einrichtung bzw. Ausbau eines vernünftigen durchschaubaren und ausreichenden Fördersystems
6. Öffentlicher Bau oder noch besser
7. Förderung gemeinnütziger Bau
Da die privaten Investoren ob der Erschwernisse wieder jaulen werden, da die Garantiegewinne und -provisionen nicht so hoch ausfallen wie gewohnt darf man es eben selber machen. Es gibt schließlich Menschen, die bezahlbar bauen und umnutzen können. Kostendeckend. Die kann man fragen wie das geht. Ohne fette SUV-Geschäftswagen und Villen auf den Malediven.
Ja, schon klar, das wird Gezeter geben, der Bau liege eh darnieder und es müssten Investoren gewonnen werden. Und nicht mit überzogenen Vorschriften abgeschreckt.
Deshalb:
Wer nicht will soll es lassen.
Die unterstützen die wollen udn sie dazu befähigen.
Eigentum verpflichtet gegenüber der Allgemeinheit.
Wer dazu Hilfe braucht hat sie zu bekommen.
Und Wohnen ist ein Grundrecht und keine Handelsware.
Danke.
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Kritiker | 04.10.2023 15:01 UhrDanke an den Vorredner
Alles sehr richtig, ich würde sogar noch weiter gehen:
Industrie-, Landschafts- und Landesplanung. Nur dann kann verkehrs-, energie- und konsumwende bewerkstelligt werden welche durch eine effizienter ausnutzung der vorhanden ressourcen bei der es auch einer Kulturwende bedarf (mehr Kultur an kleinen Standorten um diese nachhaltig Attraktiv zu machen wenn man Leute durch Industrieverteilung in kleiner Städte umschichtet)
-> Dann klappt auch das Neubau-Verbot.
Bei der Förerung von gemeinnützigen Bauen muss das erstmal abgesteckt und definiert werden weil die ideologischen (Westdeutschen) Begrifflichkeiten des sozialen Wohnungsbaus und des Deutschen genossenschaftlichens Systems (englische Vorbild) sind sehr speziell und in ihrem Ursprung noch in Kaiserszeiten. Diese müssen von Tand befreit werden um sie zukunftsfähig zu machen statt diese als Eigenbegriff den sie nicht repräsentieren immer wieder zu verwenden. Schluss mit der trägen Reform von verwurstelten Bestandssystemen. Radikaler Umbau!