Einen Ort der Freude zu entwerfen, das ist nichts, was man im Studium lernt. Für MawsonKerr Architecture aus Newcastle war jedoch genau dies bei ihrem jüngsten Projekt die zentrale Bauaufgabe. Der Sunbeams Music Trust wurde 1992 gegründet, um Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen neue Formen der Musiktherapie zu ermöglichen. Mit einem landschaftlich schön gelegenen Neubau in der Grafschaft Cumbria sollten hierfür weitere Kapazitäten geschaffen werden. Das Zentrum, das allein durch Spenden auf einem mietfreien Grundstück errichtet werden konnte, wirkt heiter und entspannt, ohne auf die üblichen Metaphern des kindgerechten Bauens zurückzugreifen.

Das Gebäude entwickelt sich der Topographie des Grundstücks folgend als gekrümmter Baukörper, der drei hervorspringende Volumen miteinander verbindet. Neben Therapieräumen in unterschiedlichen Größen gibt es auch ein Tonaufnahmestudio, einen Veranstaltungssaal, Ausstellungsräume und die obligatorischen Büros für die Verwaltung. Die Architektur ist dabei in ihrer Einfachheit an die ländliche Umgebung angepasst und verfügt doch dank der vielen schrägen Winkel über einen leicht verspielten Charakter. Verschiedene Holzsorten – Zeder für die Volumen, Eiche für den Hauptbau – unterstreichen die freundliche Atmosphäre, während begrünte Dächer und eine Steinmauer das Zentrum in die Landschaft einbinden.

Wenig überraschend ist dabei, dass die Architekten ein möglichst nachhaltiges Gebäude errichten wollten. Das 600 Quadratmeter große Zentrum ist deshalb überwiegend natürlich belüftet und beleuchtet, die Heizung erfolgt über eine Erdwärmepumpe, und die Gebäudehülle entspricht dem Passivhausstandart. Dass auch die Materialien hauptsächlich aus der Umgebung stammen, passt da gut ins Bild. Eine Besonderheit gibt es allerdings, und zwar dort, wo man sie vielleicht am wenigsten erwartet hätte. Nämlich bei der Wärmedämmung, die aus Schafwolle besteht. (mg)

Fotos: Simon Kennedy

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