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18.03.2009

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Métropole Post-Kyoto

Zehn Visionen für Paris vorgestellt


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Am vergangenen Freitag ging es im Elysée-Palast mal nicht um Politik und Finanzkrise – nein, Nicholas Sarkozy hatte Besuch von Jean Nouvel, Christian de Portzamparc, Winy Maas, Roland Castro, Bernardo Secchi, Finn Geipel, Yves Lion und Antoine Grumbach. Mit den Architekten sprach der Präsident über ihre Pläne und Visionen für ein „Grand Paris“, kurz: über die Zukunft der französischen Hauptstadt. Geprägt durch die Boulevards von Hausmann und die Ringautobahn, den Boulevard Périphérique, der die Banlieues klar vom Stadtzentrum abtrennt, braucht die Metropole Lösungen für Platz und Integrationsprobleme. Wie soll sich die Stadt in Zukunft organisieren und wie könnte die dementsprechende Energieversorgung aussehen?

Seit Juni 2008 haben zehn internationale Architekturbüros verschiedenste Visionen und Lösungsansätze erarbeitet; nun haben sie ihre Entwürfe im Rahmen des geladenen Ideenwettbewerbs „Grand Paris – Métropole Post-Kyoto“ präsentiert. Beteiligt waren:

  • Agence Grumbach (Paris)

  • Atelier Castro Denissof Casi (Paris)

  • Atelier Christian de Portzamparc (Paris)

  • Ateliers Jean Nouvel (Paris)

  • Ateliers Lion (Paris)

  • MVRDV (Rotterdam)

  • L’AUC (Paris)

  • LIN (Berlin/Paris)

  • Rogers Stirk Harbour + Partners (London)

  • Studio09 (Mailand)

So planen MVRDV drei große unterirdisch verlaufende Verkehrsachsen, die die Vorstädte miteinander verbinden, und eine Überbauung des 100 Meter breiten Boulevard Périphériques als Verknüpfung von Stadt und Vorstadt.

Bernardo Secchi und Paola Vigano vom Studio09 fordern ein Paris, das weder Zentrum noch Peripherie kennt, sondern alle Stadtteile gleichrangig behandelt. Finn Geipel sieht Paris als eine Metropole mit vielen Zentren, und auch Roland Castro fordert eine konsequente Dezentralisierung der französischen Hauptstadt. Am extravagantesten ist wohl der Vorschlag von Antoine Grumbach. Sein Paris der Zukunft dehnt sich entlang der Seine über Rouen bis Le Havre aus und ist eben nicht nur groß, sondern die größte Metropole der Welt.

Alle zehn Visionen werden ab Ende April in der Ausstellung „Le Grand Pari de l’agglomeration parisienne” im Pariser Architekturmuseum zu sehen sein.

Ausstellung vom 29. April bis 22. November 2009, Mi, Fr-Mo 11-19 Uhr, Do 11-21 Uhr
Ort: Cité Chaillot, 1, Place du Trocadéro, 75016 Paris


Zum Thema:

www.legrandparis.net
www.citechaillot.fr


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Fan | 24.03.2009 16:40 Uhr

Sein oder nicht sein

Eben, man kann sich wohl vorstellen wie schwierig es ist eine so derart große Aufgabe zu bewältigen und dann so zu visualisieren, dass sie auch ein französischer Präsident verstehen kann... Schade, dass man durch Bilder und drei Zeilen über ein halbes Jahr Arbeit nichts erfährt, auch nicht darüber, dass eine équipe von fachlich kompetenten Wissenschaftlern etc. an der Erarbeitung einer echten Konzeption mitgewirkt haben... Aber sicher, alles nur hübsche Bilder...

1

Achim | 18.03.2009 17:38 Uhr

Schein und Sein

Schöne Aufgabe, schöne Bilder ... aber was haben beide miteinander zu tun? Bei so einem komplexen Thema stößt die Häppchen-Visualisierung doch arg an ihre Grenzen. Daran ist weniger BauNetz mit seinem natürlich begrenzten Platz schuld, sondern wohl auch die beteiligten Büros. Nur weil Architekten visuell denken, heißt das nicht, daß jedes Thema visuell zu beschreiben wäre.

 
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