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20.03.2017
Wo sitzt heute der Stachel?
Zehn Thesen zu einer neuen Bauakademie in Berlin
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Wolfgang Schoele | 21.03.2017 10:10 Uhr10 Thesen zu einer neuen Bauakdemie
* Der Platzhalter ist das Werk des rührigen Vereins "Internationale Bauakademie"*,
Zwei Bauakademievereine
Für den Wiederaufbau und die Nutzung der Bauakademie setzen sich u.a. zwei Vereine ein, und zwar der 1994 von privaten Interessierten gegründete Förderverein Bauakademie und der in den Jahren 2001 / 2003 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gegründete Verein Internationale Bauakademie. Gemeinsames Ziel ist der Wiederaufbau des Gebäudes der Bauakademie. Die Nutzungsvorstellungen unterschieden sich.
Der Förderverein Bauakademie setzt sich für eine Fortschreibung der Ideen von Christian Peter Wilhelm Beuth und Karl Friedrich Schinkel auf dem Gebiet des Bauens im umfassenden Sinne ein. Das Gebäude soll auf Basis eines Stiftungsmodells von einem Internationalen Innovations-, Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Konferenzzentrum mit Wissensvermittlung und Wissensaustausch in den interdisziplinären Gebieten der Architektur, des Wohnungs- und Städtebaus, der Stadt- und Regionalentwicklung sowie der Wertschöpfungskette Bau einschließlich der Immobilienwirtschaft unter Berücksichtigung der Digitalisierung 4.0 genutzt werden.
Ziel des Vereins Internationale Bauakademie Berlin e.V. (IBB) war zunächst, die Bauakademie als Architekturmuseum zu nutzen. Diese Vorstellung ist inzwischen von anderen Nutzungsinteressierten übernommen worden, während der Verein IBB jetzt den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie als Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Architektonischen in Praxis, Forschung und Lehre betrachtet (vgl. dessen Homepage).
Gemauerte Nord-Ost-Ecke der Bauakademie (Musterfassade) – kein Platzhalter des Vereins IBB –
Die in dem Artikel eingangs aufgeführte gemauerte Nordostecke der Bauakademie wurde im Jahr 2001, also vor Gründung des Vereins IBB, fertiggestellt. Insoweit ist deren Zuordnung zum Verein IBB nicht richtig. Mit dem „rührigen Verein“ dürfte dann eher der Förderverein Bauakademie gemeint sein (Idee, Projektentwicklung und Entwurfsplanung 1992 bis 1999: Herr Dipl.-Ing. Horst Draheim – seinerzeit Vorstandsmitglied des Fördervereins Bauakademie). Die Musterfassade sollte Bestandteil der für das Jahr 1998 geplanten Ausstellung des Fördervereins Bauakademie „Mythos Bauakademie“ sein, was sich jedoch nicht umsetzen ließ. Die Musterfassade wurde jedoch später im Rahmen einer Lehrbaustelle des Bildungsvereins Bautechnik errichtet und im Jahr 2004 in die Simulation der Fassaden der Bauakademie, die der Verein IBB errichtete, integriert
**Zu Punkt 3 des FAZ-Artikels: Unabhängigkeit.
... Eine "Stiftung Neue Bauakademie" ist die richtige Form dafür.
Unter vorstehender Bezeichnung „Neue Bauakademie“ besteht bereits eine von der Stiftungsaufsicht (Senatsverwaltung für Justiz) genehmigte Stiftungssatzung, deren Stiftungsgeschäft jederzeit von den zu benennenden Partnern vollzogen werden kann.
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auch ein | 20.03.2017 16:28 Uhrarchitekt
au weia, die nächste unendliche geschichte mit viel blabla und theorie ......
und am schluss eine historisierende kiste (oder ein ALDI wie am kulturforum)
kann das BAUNETZ mal die damaligen ideen im ZEIT-magazin (es war glaube ich ca. 1990) ausgraben und zeigen? ich habe leider das heft nicht mehr....
das war damals ein fröhlicher umgang ohne belastungen durch kultur-ideologen.....
wir haben damals einen bauernhof vorgeschlagen im volumen der akademie. eine bauform die grade up-to-date ist ;-)
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R. Liebig | 22.03.2017 10:41 UhrI was a monument...
Und immer wieder kommen die gleichen Fragen auf: Wie gehen wir mit der verschwundenen Historie des Ortes um? Wie geben wir der, wie auch immer gearteten, Rekonstruktion (meistens dann nur die Hülle) einen sinnigen Inhalt, der die angeblich zwingende Notwendigkeit einer möglichst umfassenden Rekonstruktion weitestgehend stützt?
Ja, Schinkels Bauakademie war ohne Zweifel ein sehr wichtiges Bauwerk der Baugeschichte, welches ignorant oder ideologisch verblendet (aus heutiger Sicht) beseitigt wurde. Doch dieses Schicksal teilt das Gebäude mit vergleichbaren Bauwerken der Baugeschichte. Die Begründung für eine Rekonstruktion ist nach wie vor eher dünn. Ich bin gespannt wie sehr der Wettbewerb dieses Faktum berücksichtigen und wie gut es gelingen wird, den Spagat zwischen Rekonstruktion und zeitgemäßer Interpretation zu bewältigen. Mutig sein, wie auch der neue Bundespräsident gerne propagiert, ist zu wünschen...