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31.03.2014

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Verwachsener Alien

Zaha Hadid baut Hotel in Macao


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Macao wird auch das Las Vegas des Ostens genannt. Die asiatische Casinogesellschaft Melco Crown Entertainment plant in der chinesischen Sonderverwaltungszone 50 Kilometer östlich von Hong Kong nun ein neues Hotel und hat mit dem Entwurf Zaha Hadid beauftragt. Der Hotelturm wird in der Tourismus-Region Cotai Strip entstehen, in der City of Dreams – Hadid hat dieser Projektvision nun eine passende Form gegeben, die vergangene Woche vorgestellt wurde.

Auf insgesamt 40 Etagen und einer Bruttogeschossfläche von 150.000 Quadratmetern beherbergt das Luxus-Hotel etwa 780 Zimmer, Suiten und Penthouses. Außerdem soll der Hotelneubau eine Reihe von Tagungs-und Veranstaltungsräumen, Spielzimmern, Restaurants und einen Spa mit Pool auf dem Dach bieten.

Architektur mit Gruselfaktor: Hadid hat für ihren Auftraggeber Melco Crown einen überdimensionalen Quader entworfen, der sich aus zwei alienhaft miteinander verwachsenen Türmen zusammensetzt. Die Tragkonstruktion imitierend, hält eine wilde skelettartige Fassadenstruktur den monolithischen Bau wie ein Netz zusammen und soll der Hotelskulptur einen dynamischen und kraftvollen Ausdruck geben – in der Abendsonne glänzend, erinnert das schmelzende Fassadengitter an eine Verzierung aus Karamel. Die drei Löcher könnten sich mit der Zeit auch verformen und wachsen – eine Dynamik des Verschwindens.

Die Architekten planen das „Fifth Hotel“ bereits seit 2013 zusammen mit dem Londoner Buro Happold (Fassade), den Architekten CAA (Macao), Ove Arup (Hong Kong) und weiteren Fachplanern – schon bald soll mit dem Bau begonnen werden. Die Entwickler wollen ihr Deluxe-Hotel in der Stadt der Träume schließlich bereits Anfang 2017 öffnen. (jk)

Bilder: Copyright Zaha Hadid Architects


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

Baunix alias michael haag (geoutet) | 03.04.2014 06:55 Uhr

irakisches Einkaufsnetz

na da habe ich ja etwas losgetreten, 10 Kommentare mittlerweile!
Nur kurz noch mal zur Klarstellung: ich baue sehr wohl und gewiss auch nicht nur Ortogonales...
Aber es kann mir einfach keiner weismachen, daß dieses Ding (oder Idee oder wie auch immer), daß dieser Entwurf von Frau Hadid nicht übermäßige Mehraufwendungen bedeutet als ein ich sag jetzt mal "normaleres" Gebäude an dieser Stelle.
Dass es ein Riesenkasten mit verikaler langer Öffnung in der Mitte sein soll, lass ich mir ja noch eingehen (frag mich trotzdem noch warum). Aber was bitte soll dieses rumgewurschtelte Einkaufsnetz, das noch dazu in der Mitte willkürlich verknotet ist? Denn das auch noch zu bauen ist wahrhaftig wahnsinnig aufwendig. Und bringt dem Nutzern nichts und meiner Meinung nach eben auch gar nichts für die Ästhetik. Im Gegenteil, nach ein paar Jahren mißfällt es bestimmt fast jedem, auch denen, die es jetzt noch himmelhoch loben...Aber es macht ja auch immer wieder Spaß, über Geschmack zu streiten!

10

gerard | 02.04.2014 17:26 Uhr

material(mehr)verbrauch

wie war das doch gleich beim vogelnest von hdm in peking?

9

Ingenieur | 02.04.2014 09:04 Uhr

@oli

...und was ist die "IDEE" hinter Mies´Seagramm Building dem ersten World Trade Center oder dem Aqua Tower?

Alles doch unbestreitbar interessante und ästhetische Hochhäuser. Nicht jedes Haus braucht ein Thema. es gibt genügend andere Entwurfsparameter.

Oder glauben sie Zaha Hamid, habe sich nicht mit dem Programm, dem Ort und den Bauherren auseinandergesetzt? Oder glauben Sie die Bauherren waren einfach nur zu blöd, um sich für DAS RICHTIGE zu entscheiden?;-)

8

Oli | 01.04.2014 16:10 Uhr

Mehrwert

Es ist rechtens, den hier grassierenden Formalismus nicht zu mögen. Er wird dennoch optimiert und so materialminimierend ausgeführt werden wie möglich. Bei allem Lob und Kritik habe ich mal gelernt:
Als allererstes muss eine Idee geben. Und diese Idee sollte sich mit der Nutzung, der Umgebung, etc. auseinandersetzen. Bitte, liebe Baunetzer:
Was ist hier die IDEE?

7

Andrea Palladio | 01.04.2014 15:16 Uhr

@Ingenieur

Danke für diesen eloquenten Beitrag.

6

Vince Si | 01.04.2014 14:30 Uhr

Tragstruktur

"Die Tragkonstruktion IMITIEREND, hält eine wilde skelettartige Fassadenstruktur den monolithischen Bau ..."

Darin sehe ich die formale Schwäche der Entwurfsidee.

Ansonsten spannend.

5

Ingenieur | 01.04.2014 13:06 Uhr

Lieber Baunix

Tragwerke sind - egal ob geneigt, verdreht, "krumm" oder orthogonal - sinnvollerweise in jeder Hinsicht optimiert. Sowohl was den Materialverbrauch (Lasten), als auch die Kosten angeht. Insofern hat mein Vorredner recht: Es ist nicht davon auszugehen, dass ein vordergründig formal ungewöhnlicher Entwurf automatisch Ressourcen vergeudet. Nicht selten ist sogar das Gegenteil der Fall. Es werden keine "zigtausend oder abermillionen Tonnen" mehr Stahl oder Material mal eben so "verbraucht", nur weil ein Planer das so will. Glauben Sie es mir. So groß kann kein Architektenego sein, dass ein Bauherr dergleichen einfach abnickt.

Ihren Einwand, es würden "Alle Grenzen des logisch-technisch materiell Möglichen" überschritten, entlarven Sie ja schon im zweiten Eingangssatz als Unfug. Warum ein gutes optimiertes und ästhetisch befriedigendes Tragwerk, welches die Fähigkeiten des Materials, der Planer und der modernen Produktionsmethoden maximal ausreizt, "logisch-technisch-materiell" unmöglich oder auch nur fragwürdig sein soll, erschließt sich mir nicht.

Sie dürfen ja gerne weiter orthogonal bauen - wobei ich annehme, dass Sie nichts dergleichen tun - aber solch moralinsaure, pseudorechtschaffene und herablassende Empörung über die Arbeit einer hochkompetenten und verdienten Kollegin, würde ich mir an Ihrer Stelle sparen.

4

Wutwurm | 01.04.2014 11:59 Uhr

Was wohl

Was ist das echt ein Mist, doch irgenwann kommt dann der Wurm aus Transformers 3 und der frist alles ganz schnell wieder auf! Glück gehabt.

3

Gerd van der Mulde | 01.04.2014 11:12 Uhr

Baunix

ich stimme zu

2

Bauwas | 01.04.2014 10:38 Uhr

@ baunix

Wieso sollte diese Art von Architektur mehr Ressourcen verbrauchen als andere? Glauben sie das ernsthaft? Meinen Sie wirklich Bauherren, lassen jede kaufmännische Vernunft fahren, nur weil Sie das Büro von Frau Hadid beauftragen?....Und Sie meinen ernsthaft, dass sich der Grad der Ausbeutung an "ortogonal rechtwinkliger Gebäudeform" oder eben nicht festmacht? Sorry, aber das ist doch echter Mumpitz.

Es gibt Bauherren, die haben Bedarf und das Geld...und die geben ein Programm und das Budget vor. Und die wählen sich den Architekten/die Architektin, dessen Entwurf ihnen zusagt. Dafür zahlen sie den Betrag, der Ihnen angemessen scheint. Die Werke von Frau Hadid sind offenbar absolut konkurrenzfähig. sonst würden sie schlicht nicht gebaut. So einfach ist das.

Außerdem: Die Errichtung von Gebäuden nur unter dem Aspekt des Ressourcenverbrauchs zu sehen ist ziemlich kurz gedacht. Die von Ihnen beklagten "ausgebeuteten" Arbeiter - vorher wissen sie eigentlich, dass in Asien Bauarbeiter generell "ausgebeutet" oder wie diese vergütetet werden? Macao ist nicht Russland..;-) - haben - ganz nüchtern betrachtet - ja durch diese Baustelle immerhin auch eine Arbeits- und Verdienstmöglichkeit. Denen ist egal, ob die rechtwinklig oder krumm bauen. Alles andere zu glauben, ist doch naiv, bzw. bezeugt ziemliches Unverständnis von den Abläufen auf Baustellen. Mal abgesehen davon, dass ich Baurbeiter kennengelernt habe, die Stolz waren, an einem Gebäude mitgewirkt zu haben, dass es zu internationaler Bekanntheit gebracht hat....Davon kann man sogar seinen Kindern erzählen...

Wenn es nach Leuten wie Ihnen gegangen wäre, würden wahrscheinlich heute weder Pyramiden stehen, noch gotische Kathedralen....weil beide nicht "ortogonal rechtwinklig" sind.

Und wenn Sie mich schon in der Formulierung "unsere Ressourcen" vereinnahmen, sage ich Ihnen "Nein!":
Ich bin froh, wenn Ressourcen wenigstens respektvoll für anspruchsvolle Bauten verbraucht werden und nicht für unambitionierten, schludrig gemachten Allerweltskäse. Ich wünsche Frau Hadid noch viele solcher Aufträge, die mein Auge weniger weitaus weniger beleidigen und weniger Ressourcen verbrauchen als der ganze Schrott, der in deutschen Einfamilienhaus- und Gewerbegebieten zu sehen ist.

1

Baunix | 01.04.2014 09:23 Uhr

Der Punkt ist überschritten

Bei aller Ehrfurcht vor dem Technisch-Machbaren (oft sehen Hadis Bauten dann ja tatsächlich so aus wie auf den renderings, da neige ich dann oft fast dazu "chapeau" zu sagen...).

Aber immer wenn ich dann die fertig gestellten Gebäude dieser Architekturfraktion des "Futuristischen", "Alle Grenzen des logisch-technisch materiell Möglichen überschreitenden" sehe, bekomme ich Krämpfe im Magen: denn ich denke an die abermillionen Tonnen zusätzlichen Materials, die erforderlich sind, nur um das Ego der Architektin zu befriedigen. Zigtausend Tonnen Stahl zusätzlich, nur um aus dem Rahmen zu fallen. Abertausend schlechtestens bezahlte (Über)Stunden von asiatischen Hilfsarbeitern, die schon bei der Erstellung ortogonal rechtwinkliger Gebäudeformen ausgebeutet werden. Ich finde das muss nicht sein und sollte (endlich) ein Ende haben. Adieu Zaha, setz dich am irakischen Meer (einen kleinen Zipfel am Golf von Kuwait gibt es galube ich) oder eben meinetwegen an der Themse zur Ruhe und schreibe Bücher über die Baubarkeit des Unbaubaren...Und (ver)schone ENDLICH unsere Resoursen!

 
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