Anfang des Jahres thematisierte die Baunetzwoche#636 „Modernismus in Taschkent“ das politische Bemühen Usbekistans, das architektonische und kulturelle Erbe der Stadt international bekannt zu machen und über dessen Förderung ein gesamtusbekisches Nationalbewusstsein zu stärken. Nun planen Zaha Hadid Architects ZHA (London) dort den Bau des Alisher Navoi International Scientific Research Centre, das — benannt nach dem Dichter und Politiker Alisher Navoi — ein Zentrum für literarische Bildung, Forschung und darstellende Künste werden soll.
Das Vorhaben verortet sich in Neu-Taschkent, einer rund 25.000 Hektar großen Erweiterung im Osten der Stadt, für deren Masterplan das Londoner Büro Cross Works verantwortlich zeichnet. Neben Verwaltungsgebäuden, Universitäten und anderen öffentlichen und kulturellen Einrichtungen soll dort in den kommenden Jahrzehnten Wohnraum für mehrere Hunderttausend Menschen entstehen.
Auf einer Fläche von 23.000 Quadratmetern soll der Bau von ZHA das staatliche Navoi-Literaturmuseum einschließlich Restaurierungswerkstatt, einem Depot für 3.500 Bücher und Manuskripte sowie 13 Ausstellungssälen aufnehmen. Hinzu kommen ein Auditorium mit 400 Plätzen für Aufführungen und Veranstaltungen sowie ein Forschungszentrum und eine Internatsschule für 200 Student*innen im Bereich Literatur und Musik.
Der Entwurf zeigt ein Cluster von tragenden Bogenstrukturen, die der passiven Kühlung des Gebäudes dienen sollen. Die hohlen Strukturen sind sie in ihrer Funktionsweise den traditionellen Windtürmen der Region entlehnt. Je nach Wetterbedingungen fangen sie kühle Luft ein und leiten diese ins Gebäude oder wirken bei Windstille wie ein umgekehrter Kamin, der heiße Luft durch eine Öffnung an der Spitze des Bogens abzieht. Die geschwungene Fassade wie auch Innenräume sollen dabei aus lokal produzierten Ziegelsteinen hergestellt werden.
Der zentrale Bauteil nimmt das Museum auf, die zu beiden Seiten anschließenden Blöcke das Auditorium und die Schul- und Forschungseinrichtungen. Während über Innenhöfe und Oberlichter Tageslicht in die Räume dringt, bieten tiefe Dachüberstände im Sommer einen wirksamen Sonnenschutz. Die Außenbereiche des Bauwerks seien mit ihren landschaftlich gestalteten Terrassen mit Open-Air-Amphitheatern von lokal tradierter Shashmaqom-Musik inspiriert, so die Architekt*innen. (sbm)
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auch ein | 23.10.2024 12:36 Uhrarchitekt
was für ein schrott!
man kann nur in ordentlichen diktaturen so einen mist bauen, der dann auch so schlimm aussehen wird wie das rendering.
sie dreht sich im grab rum