- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
13.06.2018
Schuldorf statt Dorfschule
Zaha Hadid Architects planen Grundschule in China
Nach spektakulären Großprojekten in den boomenden Metropolen Chinas kommen Zaha Hadid Architects (London) nun scheinbar auf dem Land an, wo sie sich mit der scheinbar profanen Bauaufgabe einer Grundschule im dörflichen Kontext beschäftigen. Doch man ahnt es schon: Hinter dem kürzlich veröffentlichten Projekt für die Lushan Primary School in der Provinz Jiangxi steckt mehr, nämlich ein reicher Mäzen, der mit einer ambitionierten Schule den Kindern seines Herkunftsortes etwas zurückgeben möchte.
Laut Pressemitteilung der Architekten ist der Schulgründer und Bauherr Jinggan Yu sowohl Direktor der Kunstschule in Jiangxi, als auch ein erfolgreicher Unternehmer, der eine riesige Kette von Einrichtungsläden in ganz China betreibt. Auch Architekt soll er sein, doch beim Neubau für eine Schule mit vorgeschaltetem Kindergarten für insgesamt 120 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren vertraute er dann doch lieber internationalen Profis. Das pädagogische Konzept der Schule: Eine Kombination chinesischer und britischer Unterrichtsmethoden, die Förderung individueller Kreativität und die Vermittlung von Naturwissenschaften sowie digitalen Technologien.
Das architektonische Grundelement des Entwurfs sind parallel angeordnete, versetzte Gewölbe unterschiedlicher Größe. Manche sind offene, manche sind geschlossene Räume. Zusammen wirken sie fast wie ein kleines Dorf, in dessen Mitte ein zentraler Hof liegt. Um die Räume vor zu viel Sonne zu schützen, kragen die Gewölbe vor den Fensterflächen weit aus.
In konstruktiver Hinsicht möchten die Architekten neueste Baumethoden und lokale Materialtradition kombinieren. Sie schlagen vor, die Schalungselemente für die verschiedenen Gewölbeformen robotergestützt mit heißem Trenndraht aus Schaum auszuschneiden. Da sich einige Formen wiederholen, kann auch die Schalung mehrmals genutzt werden. An den Außenflächen der Gewölbe sollen Keramikplatten unterschiedlicher fablicher Schattierungen zum Einsatz kommen, denn Keramik wird seit der Ming-Dynastie in der Gegend der Schule hergestellt. (gh)
Kommentare:
Meldung kommentieren