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07.11.2000
Faden der Moderne
ZKM gibt Preisträger des „Erich Schelling Architekturpreis 2000“ bekannt
Das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie ZKM hat am 7. November 2000 in seinem Internetauftritt die Preisträger des „Erich Schelling Architekturpreis 2000“ bekannt gegeben. Mit der Vergabe an die 1956 geborene japanische Architektin Kazuyo Sejima und den Schweizer Architekturkritiker Martin Steinmann würdigt der Preis auch in diesem Jahr gleichermaßen herausragende Leistungen in der gebauten wie in der gedachten Architektur.
Mit Kazuo Sejima werde eine Architektin geehrt, die „den Faden der Moderne wieder aufgreife, gleichzeitig aber deren Prämissen und Anspruch unorthodox und zeitgemäß“ neu interpretiere, erklärte das Preisgericht. Bereits mit ihren frühen Bauten habe sie eine ganz und gar eigenständige Entwurfshaltung gezeigt, die in ihren ebenso ungewöhnlichen wie einprägsamen Gebäuden zum Ausdruck gekommen seien, heißt es weiter.
Und mit Martin Steinmann zeichne die Jury einen „Wissen schaffenden Architekten“ aus, der durch seine Forschungstätigkeit und den Aufbau des CIAM-Archivs an der ETH Zürich seine Position zur Fortführung der Moderne entwickelt habe, heißt es in der Laudatio. Außerdem habe Steinmann durch seine über zwei Jahrzehnte währende redaktionelle Arbeit in den Zeitschriften Archithese und Faces die Architektur nicht nur in der Schweiz beeinflusst.
Eine Stiftung, die von Trude Schelling-Karrer, der Witwe des Architekten Erich Schelling, ins Leben gerufen wurde, vergibt den Preis alle zwei Jahre an junge europäische Architekten und bedeutende Architekturtheoretiker. Zu den Preisträgern früherer Jahre gehören neben Coop Himmelb(l)au, Zaha Hadid und Peter Zumthor auch Werner Durth, Wolfgang Pehnt und Nikolaus Kuhnert. Vor zwei Jahren wurden die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton und das Büro Busse + Geitner (Düsseldorf / Berlin) ausgezeichnet.
Im Rahmen der Preisverleihung am 14. November 2000 in Karlsruhe wird die Stiftung in diesem Jahr dem 1999 verstorbenen Heinrich Klotz gedenken (BauNetz-Meldung vom 2. Juni 1999). Klotz gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Stiftung und war bis zu seinem Tod Vorsitzender des Preisgerichts. An der anschließend stattfindenden Podiumsdiskussion, die den von Heinrich Klotz mitgeprägten Titel „Die Zweite Moderne“ trägt, werden neben den Preisträgern auch der Architekturkritiker Michael Mönninger, Ullrich Schwarz von der Architektenkammer Hamburg, der Philosoph Peter Sloterdijk und Wilfried Wang teilnehmen.
Die Arbeit der Architektin Kazuo Sejima ist derzeit auch in einer Ausstellung der Berliner Architekturgalerie Aedes East, Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40-41 zu sehen. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im BauNetz-Kalender.
Abbildung: Galerie Aedes
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