Yoga kann uns dabei helfen, zu innerer Ruhe und Gelassenheit zu finden. Welche Umgebung brauchen wir, um die Aufmerksamkeit ganz auf Atem und Bewegung richten zu können? Eine leichte Konstruktion, die Offenheit suggeriert? Oder eine massive Architektur, die Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlt? Invisible Studio, die ihr Büro in einem minimalistischen und baumhausartigen Studio in einem Wald in der Nähe von Bath haben, entschieden sich für Letzteres. Für das Luxushotel The Newt in Somerset entwarfen sie ein Yogastudio mit kompaktem Baukörper und fensterlosen Wänden aus Stampflehm, das lediglich durch ein Oberlicht den Blick gen Himmel erlaubt.
Schon allein der Name der im Südwesten Englands gelegenen Grafschaft Somerset klingt malerisch. Georgianische Villen, Seen, Wälder und Gärten prägen auch die Umgebung des Hotels, in dem man für ein Zimmer um die 800 Pfund pro Nacht bezahlt. Mit dem Yogastudio konnten die Architekt*innen nun schon den dritten Bau auf dem Hotelgelände fertigstellen. Bei den beiden anderen Gebäuden handelt es sich um einen Fitnessraum, der durch ein riesiges Fenster den Blick auf den Gemüsegarten des Hotels öffnet, und um das sogenannte Beezantium – ein Bienenhaus mit Ausstellungsraum, das direkt an einem See liegt.
Für ihren Entwurf knüpften die Architekt*innen an Form und Materialität der beiden früheren Bauten an. Das mit Kupferschindeln eingedeckte Dach gleicht dem des Beezantiums, während die Wände aus Stampflehm das Material des angrenzenden Fitnessraums weiterführen. Für die massive Konstruktion kam der leicht rötlich gefärbte Kalkstein aus der Umgebung zum Einsatz, der auch für die im georgianischen Stil erbauten Villen verwendet wurde. Im Inneren fiel die Wahl auf Buchenholz für die Verkleidung der Wände und die Möblierung. Das elf Meter lange Oberlicht und die nach innen gewölbte Dachform betonen den eher verschlossenen Charakter des Baus und wecken Assoziationen an eine Kapelle. (dsm)
Fotos: Piers Taylor, Jim Stephenson
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Bart | 22.08.2022 14:53 Uhrbeautiful Somerset
schöner Raum, aber wäre es bei so einem Gebäude, das einsam in der Landschaft steht nicht sinnvoll zumindest eine Seite zu öffnen und Ausblicke in diese zu gewähren? Das hätte auf mich eine beruhigendere Wirkung als alle Asanas ..