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26.08.2015
Klettergerüst Megastruktur
Xaveer De Geyter plant Schule in Gent
Auf dem Areal der Oute Dokken, der alten Hafenanlagen im Norden der flämischen Stadt Gent, entsteht in den nächsten Jahren ein komplett neues Stadtquartier mit 1500 Wohnungen. Bisher fehlt es allerdings noch am Wesentlichen. Für die notwendige Sport- und Schulinfrastruktur sollen nach Willen der Stadtentwicklungsbehörde Sogent Xaveer De Geyter Architects aus Brüssel sorgen. Der Standort ihres Gebäudekomplexes ist die Koopvaardijlaan im Süden der Bataviabrücke.
In Zusammenarbeit mit den Ingenieuren Ney + Partners (Watermael-Boitsfort) und Boydens (Brüssel, Luxemburg, Hanoi) projektieren die Architekten einen Komplex aus zwei Elementen: ein fünfgeschossiges Gebäude mit Sporthalle, Schule und Tageskrippe sowie einer Art Megastruktur mit mehreren Ebenen für verschiedene Freiluftaktivitäten.
Als offene Stahlstruktur konzipiert, teilweise mit Metallgitter ummantelt und bepflanzt, verdoppelt dieser Außenraum das Volumen des Schulgebäudes. Innerhalb dieses „Gartenzauns“ geht kein Ball verloren und die Kinder sind im Mega-Klettergerüst gut geschützt. Der begrünte Außenraum bietet also Sicherheit für die Spielenden und Sporttreibenden und dient gleichzeitig als flexibler Rahmen für sich ändernde Nutzungen und Kapazitäten.
Ein Garant für Raumaneignungen: Außerhalb der Öffnungszeiten werden die Schule, ihre Kantine und die Besprechungsräume zum Stadtteilzentrum für erwachsene Anwohner und zum Sport- und Jugendtreff für die Jüngeren – eine Art Katalysator für die Entwicklung der Nachbarschaft.
Das Klassenzimmer des Schulgebäudes scheinen in die Metallstruktur gestapelt, deren Hülle an verschiedenen Stellen perforiert ist, um die Sicht auf den Schipperskaai freizugegeben. Der Komplex ist als Passivhaus mit Biogas-Anlage konzipiert, mit der auch die benachbarten Wohngebäude mit Energie versorgt werden sollen. Das entspricht den Nachhaltigkeitsansprüchen des neuen Quartiers, es perpetuiert aber auch den altruistischen Aspekt dieses wahrhaft kommunalen Gebäudes.
Der Baubeginn ist für 2017 angesetzt, vorausgesetzt die flämische Regierung fördert das Projekt in ausreichendem Maße. Sich in letzter Zeit häufende Nachrichten aus Flandern zu innovativen Bauprojekten stimmen allerdings optimistisch, dass hier 2019 die Fertigstellung gefeiert werden kann. (df)
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