Sand, Sand, Sand. Soweit das Auge reicht, nichts als Sand. In Gelb- und Orangetönen, aufgetürmt zu Bergen und Tälern, Kämmen und Mulden. Die Wüste ist ein besonderer Ort, trocken und lebensfeindlich – und doch faszinierend. Das fanden auch X-Architects (Dubai), als sie über den Entwurf für die Al Dana Moschee nachdachten. 2200 Quadratmeter groß, von einem privaten Investor in Auftrag gegeben.
Diese liegt zwar nicht in der Wüste, die fließenden Rundungen des geplanten Gebetshauses erinnern aber durchaus an deren Formensprache. Prominent an einem schneckenförmigen Yachthafen in Abu Dhabi, zwischen Flaniermeile und Hochhäusern gelegen, sei sie eine Neuinterpretation der traditionellen islamischen Architektur, schreiben die Architekten. Eine Fortführung dessen also, was sich im Libanon, in Istanbul oder Singapur beobachten lässt. Gleichzeitig solle sich die Vision des Wüstenstaates widerspiegeln. Die Ansprüche sind also hoch.
Der Sahn – traditionell ein ummauerter Innenhof um den Gebetsraum – wurde neu konzipiert, als offener Platz ohne Mauern. Er soll eine Verbindung zwischen öffentlichem Stadtraum und dem religiösen Raum der Moschee schaffen. Die schiefe Kuppel – wie Wände, Farbe und Form von den Wanderdünen der Wüste inspiriert – soll zudem als nächtliche Stadtlaterne fungieren. Am Tag sollen die Rundfenster an der Spitze, die sogenannten Oculi oder Ochsenaugen, Licht in den Gebetsraum lassen. Die symbolische Verbindung zwischen dem Gebetsraum auf der Erde und dem himmlischen Himmel, wie es die Architekten ausdrücken.
Auch wenn die Räume ähnlich aussehen: Gebetet wird getrennt nach Geschlecht. So stehen den Männern täglich sowohl ein hoher, kuppelartiger als auch mehrere säulenbestandene Gebetsräume zur Verfügung. Das Freitagsgebet findet im Gewölbe des Untergeschosses statt. In einem kleineren Raum nebendran dürfen die Frauen Allah beschwören. (kat)
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Frauke | 07.08.2018 15:33 UhrKonzept
dass man es versteht bedeutet nicht notwendigerweise, dass es stumpf ist