Im US-Bundesstaat Florida wurde mit der Sanierung von 12 Frank-Lloyd-Wright-Gebäuden auf dem Campus des Florida Southern College begonnen. Das meldet npr.org am 8. Oktober 2007.
Der Zahn der Zeit hat inzwischen kräftig an den Gebäuden genagt, die Wright zwischen den 1930er und 1950er Jahren für das private Methodisten-College entwarf und baute. 1938 hatte der Präsident der Einrichtung, Dr. Ludd Spivey, folgende Worte an Wright telegrafiert: „Wünsche Besprechung mit Ihnen betreffs Planungen für großartigen Erziehungstempel in Florida.“
Wright entwarf einen Masterplan für den vorhandenen Orangenhain. Er ordnete 18 Gebäude rund um einen zentralen Springbrunnen an und verband diese mit einem Netzwerk aus überdachten Gehwegen. Wright nannte Florida Southern in den 1950ern einen neuen Typus der „amerikanischen organischen Architektur“.

Der amerikanische Architekt Jeff Baker hat nun einen Plan zur denkmalgerechten Sanierung aller historischen Wright-Gebäude auf dem Campus entwickelt. Derzeit wird z.B. das Becken des kreisrunden, großen Springbrunnens repariert, den Wright „Water Dome“ nannte. Neue Hochdruckdüsen am Innenrand des Beckens werden das Wasser so in die Luft schießen, das künftig tatsächlich eine Kuppel aus Wasser entstehen wird. Dieser von Wright gewünschte Effekt konnte seinerzeit aus technischen Gründen nicht realisiert werden.
Neben dem Springbrunnen befinden sich die Seminargebäude, die 1941 größtenteils von Studenten errichtet wurden. Die Ausführungsqualität ließ zu wünschen übrig und hat den Beton schlecht altern lassen. Hier sind beispielsweise Maßnahmen zur Rettung des Bestandes geplant.

Die Einzigartigkeit, aber auch der schlechte Zustand dieser großen Ansammlung von Wright-Gebäuden auf dem Campus der Florida Southern hat auch den World Monument Fund auf den Plan gerufen: Die Stiftung hat die 12 Gebäude in ihre Liste der weltweit 100 am meisten gefährdeten Architektur-Standorte aufgenommen. Das Florida Southern College erhofft sich dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit; auch, um weitere Sponsoren-Gelder für die mit 50 Millionen Dollar angesetzen Sanierungskosten einzuwerben. Bisher haben der Staat Florida und die Getty Foundation Gelder zur Verfügung gestellt, mit denen die Gehwege, die sogenannten Esplanaden restauriert werden konnten. Wrights ursprüngliche Idee war es, diese Gehwege so durch den Orangenhain zu führen, dass man am Ende wie zufällig auf ein Gebäude stößt. Von den ursprünglich 18 geplanten Gebäuden wurden bis zu Wrights Tod 1959 nur 12 realisiert. Die Leitung des Florida Southern College hatte im Laufe der Zeit Änderungen an den Gebäuden vorgenommen: Beipielsweise war eine Klimanlage installiert und die Bibliothek zu Büros umgebaut worden. Architekt Jeff Baker will die Gebäude bei der Sanierung nun optisch so weit wie möglich in den Originalzustand versetzen. Die Sanierung wird seiner Meinung nach mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen. Die Premiere des nun funktionierenden „Water Dome“ wird aber schon Ende dieses Monats gefeiert werden.

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