Versteckt und trotzdem offen – das ist die Strategie für ein kleines Wohnhaus in der südwest-japanischen Stadt Mihara in der Nähe von Hiroshima. Innerhalb eines alten Lagerhauses realisierte der Architekt Keisuke Kawaguchi mit seinem Büro K2-Design (Fukuyama) einen modernen Bungalow, der sich zwar mit seinen Glaswänden deutlich abgrenzt, jedoch trotzdem die historische Umgebung nutzt, um eine besondere räumliche Tiefe zu erzeugen.
Ausgangspunkt des Projekts war jedoch keineswegs der Wunsch nach einem Rückzugsort. Vielmehr hatten sich die Architekten in die Halle verliebt und mussten ihre Bauherren erst davon überzeugen, diese nicht abzureißen, sondern lieber die Patina der alten Backsteinwände mit dem Komfort des Neuen zu verbinden. Dies geschieht mittels einer Haus-in-Haus-Konstruktion aus Stahl und Holz, die, mittig in der Halle platziert, das gesamte Wohnprogramm aufnimmt. So bleibt ein umlaufender Zwischenraum übrig, den die Architekten als Schattengarten interpretieren und in dem sogar Pflanzen wachsen sollen.
Die einzelnen Räume des Bungalows sind nicht eindeutig abgegrenzt, sondern gehen ineinander über. Um den zentralen Küchen- und Wohnbereich sind auf der einen Seite ein Arbeitsplatz und ein typisch japanischer Tatami-Schlafraum angeordnet, während sich auf der anderen Seite ein großzügiger Waschbereich befindet. Alle Glaswände lassen sich immer auch zum Zwischenraum öffnen, der so unmittelbar als räumliche Erweiterung des Neubaus dient. Lagerräume im Bestand sorgen außerdem dafür, dass der Bungalow selbst eher minimalistisch leer bleib kann.
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Bücherwurm | 21.06.2013 07:48 UhrIn der Box
Wirklich eine schöne Umsetzung des Gedanken "Haus im Haus". Auf die Dauer wäre es mir aber wohl zu dunkel. Das Badezimmer ist allerdings genial, bis auf den Closomat. :)